Sahra Wagenknecht wirbt mit "Krieg oder Frieden" für Europawahl: Müntefering übt scharfe Kritik

Die Europawahl rückt immer näher. Unter anderem steht dabei die neue Partei rund um Sahra Wagenknecht im Fokus. Derzeit steht ein Wahlplakat des Bündnis Sahra Wagenknecht in der Kritik.

Müntefering, SPD, Kritik, Wagenknecht
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Müntefering, SPD, Kritik, Wagenknecht

In wenigen Wochen ist Europawahl und die Parteien befinden sich mitten im Wahlkampf. Besonders im Fokus steht dabei unter anderem auch die neue Partei der ehemaligen Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht. Dabei sorgt das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW)trotz überdurchschnittlich positiver Resonanz laut Bevölkerungs-Umfragen hin und wieder für Schlagzeilen.

So ist die Parteigründerin bereits einmal wegen eines früheren Kontakts zu einem rechten Akteur, der unter anderem das Treffen zwischen AfD-Politiker:innen und anderen Teilnehmer:innen in Potsdam im vergangenen Jahr mit initiiert haben soll, in die Schlagzeilen geraten. Nun gibt es erneut Kritik - von niemand Geringerem als dem ehemaligen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering.

Scharfe Kritik an Wahlplakat der Wagenknecht-Partei

Laut Angaben der Magazine t-online und Hase Post sowie der Presse Augsburg geht es diesmal um ein Wahlplakat, mit dem das BSW für die in wenigen Wochen anstehende Europawahl wirbt. Auf diesem Plakat ist folgender Spruch zu lesen: "Krieg oder Frieden? Sie haben jetzt die Wahl!" Für Franz Müntefering vollkommen unverständlich.

"Wie kann man so etwas auf ein Plakat schreiben?", wettert er. So etwas sei "eine wirkliche Zumutung", findet er, da es den Wähler:innen suggeriere, sie könnten sich zwischen Krieg und Frieden entscheiden. "Unglaublich", findet Müntefering. Man müsse sich laut seiner Einschätzung dabei wirklich fragen, "ob die Frau und der oder die, die dahinter sind, ob die noch alle Tassen im Schrank haben". Eine solche Aktion traue er nicht einmal der AfD zu.

Lafontaine "Schuld" an Niedergang der SPD

Auch sein ehemaliger Parteikollege Oskar Lafontaine kommt bei Franz Müntefering gar nicht gut weg: Wagenknechts Ehemann soll durch seinen Austritt aus der SPD im Jahr 1999 maßgeblich mitverantwortlich sein für deren Niedergang. Laut den Angaben Münteferings sei er sicher gewesen, dass die Partei noch lange Jahre hätte regieren können - allerdings sei bereits nach sieben Jahren alles vorbei gewesen. "Das hat im Wesentlichen Lafontaine ausgelöst", klagt er.

Auch sei die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen SPD-Politiker nicht immer gut gewesen. "Er war faul, das hat mich immer gestört an ihm".

Ob die Wähler:innen Münteferings Meinung über das Plakat der Wagenknecht-Partei teilen, bleibt abzuwarten. Die Ergebnisse der Europawahl werden es sicherlich offenbaren.

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Verwendete Quellen:

t-online: "Kritik auch an Lafontaine: Müntefering über Wagenknecht: 'Noch alle Tassen im Schrank?'"

Presse Augsburg: "Müntefering kritisiert Plakat von Wagenknecht-Partei"

Hase Post: "Müntefering kritisiert Wagenknecht und Lafontaine scharf"

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