Wagenknecht schlägt bei "maischberger" erneut Ukraine-Friedensweg vor

Sahra Wagenknecht sorgt in der jüngsten Ausgabe von "maischberger" erneut für Aufsehen mit ihrem Vorschlag zu einem Waffenstillstand im Ukraine-Konflikt. Die Politikerin präsentiert umstrittene Friedensbedingungen, die eine hitzige Diskussion unter den Gästen entfachen.

Sahra Wagenknecht, Maischberger, Ukraine, Russland, Frieden, Waffenstillstand
© ullstein bild@GettyImages
Sahra Wagenknecht, Maischberger, Ukraine, Russland, Frieden, Waffenstillstand

Die deutsche Politikerin Sahra Wagenknecht, eine der markantesten populistischen Figuren des Landes, hat nach ihrer Zeit bei der Partei Die Linke zusammen mit weiteren Politiker:innen dieses Spektrums im Jahr 2023 die Partei verlassen.

Deutsch-Iranische Wurzeln

Sie gründeten gemeinschaftlich die Organisation "Bündnis Sahra Wagenknecht", das als Sprungbrett für die Etablierung einer neuen, auf ihre Person zugeschnittenen politischen Partei dient, so web.de. Als Vertreterin ihres Bündnisses ist sie nun erneut in der Sendung "maischberger" zu Gast.

Am 16. Juli 1969 erblickt Sahra Wagenknecht als Kind einer deutschen Mutter und eines iranischen Vaters in Jena, das damals zur DDR gehört, das Licht der Welt. Ihr iranischer Vater, ein Student in West-Berlin, kehrt zurück in den Iran, als sie drei Jahre alt ist. Er gilt laut web.de als verschollen.

Eigene Bewegung mit "Bündnis Sahra Wagenknecht"

Interessanter Fakt: Wagenknecht ändert später ihren Vornamen von "Sarah" zu der persischen Variante "Sahra". Im Jahr 2023 tritt sie aus der Partei Die Linke aus, behält jedoch ihr Bundestagsmandat. Zusammen mit anderen abtrünnigen Linken-Politiker:innen gründet sie also den Verein "Bündnis Sahra Wagenknecht".

Ihr politisches Programm vereint linke und rechtspopulistische Ansätze und ist auf nationaler Ebene ausgerichtet. Sahra Wagenknecht bezeichnet ihre politischen Positionen laut web.de als "linkskonservativ".

Diese Woche ist die Frau von Oskar Lafontaine in der aktuellen Ausgabe von "maischberger" zu sehen, zusammen mit weiteren Gästen wie Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen), Michael Roth (SPD), Kristin Helberg, Journalistin, Marcel Reif, Moderator, Kerstin Palzer, ARD-Journalistin sowie Claus Strunz, ebenfalls Journalist.

Wagenknecht bringt Waffenstillstand ins Gespräch

Sahra Wagenknecht bringt laut t-online erneut einen vermeintlichen Ansatz für einen Waffenstillstand im Krieg Russlands gegen die Ukraine zur Sprache. Sie bezieht sich dabei auf frühere Friedensgespräche, die in der Türkei stattgefunden haben.

Die Moderatorin will sie laut t-online unterbrechen, als diese Hinweise auf die Verhandlungen in Istanbul aus dem Jahr 2022 erwähnt: "Wir kommen jetzt nicht noch mal mit Istanbul im Jahr 2022." Jedoch beharrt Wagenknecht darauf und zieht ein Dokument aus der Tasche.

Sie trägt dann gemäß den Informationen von t-online vor, dass laut des damaligen ukrainischen Verhandlungsführers Russland zum Kriegsende bereit gewesen sei – unter der Bedingung, dass die Ukraine sich zu Neutralität verpflichte und eine NATO-Mitgliedschaft ablehne.

Sie ergänzt, dass diese Information aktuell vom ukrainischen Verhandlungsführer geteilt werde und schlägt vor, auf Basis dieser früheren Verhandlungsergebnisse nach einem Friedensabkommen zu streben, so t-online weiter.

Das fragliche Zitat entstammt wahrscheinlich einem Interview von Dawyd Arachamija, dem Fraktionsvorsitzenden der Partei des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, das im November 2023 im ukrainischen Fernsehen ausgestrahlt worden ist, so t-online weiter.

In diesem Interview soll Arachamija laut der Zeitung Ukrainska Pravda jedoch ebenfalls geäußert haben, dass den russischen Friedensversprechen nicht zu trauen gewesen sei und keine adäquaten Sicherheitsgarantien von Moskau vorgelegen hätten. Bereits vor über einem Jahr hat Wagenknecht darauf hingewiesen, dass der Westen möglicherweise Friedensverhandlungen in Istanbul behindert habe.

Diese Worte erfahren natürlich auch Widerstand von den anderen Gästen und am Ende kommt es – wie erwartet – zu keiner Einigung. Der Journalist Claus Strunz glaubt laut t-online nämlich eher, dass der Ukraine ein "Iron Dome" nach dem Vorbild Israels nutzen würde.

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Verwendete Quellen:

web.de: Sahra Wagenknecht, Steckbrief
t-online: Als Wagenknecht einen Zettel zückt, wird es Maischberger zu bunt
focus.de: Wagenknecht packt Zettel aus – da wird es plötzlich vogelwild im Studio

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