Pfandreform für Getränke: Hersteller will Preise erhöhen

Seit einiger Zeit gibt es von vielen Getränkeherstellern Kritik am deutschen Pfandsystem. Der Grund: Viele Kund:innen bringen Getränkekisten und Flaschen oft nicht mehr zurück, weswegen die Hersteller auf den Kosten sitzenbleiben. Ein bekanntes Unternehmen will nun die Forderungen nach einer Erhöhung des Pfandpreises endlich in die Tat umsetzen.

Pfandreform für Getränke: Hersteller will Preise erhöhen
© picture alliance@Getty Images
Pfandreform für Getränke: Hersteller will Preise erhöhen

In den vergangenen Jahren hat sich am Pfandpreis in Deutschland nicht sehr viel geändert. Dennoch sind viele Getränkehersteller in letzter Zeit auf die Barrikaden gegangen und haben höhere Preise für die Rückgabe von Flaschen und Getränkekisten gefordert.

Der Grund: Die Kosten für die Herstellung sind in den vergangenen Jahren im Gegensatz zum Pfandpreis sehr wohl gestiegen - daran ist unter anderem der Ukraine-Krieg schuld, in dessen Folge die Glaspreise massiv angezogen haben. Dadurch, dass viele Kund:innen ihr Pfand nicht mehr zurückgeben, entstehen astronomisch hohe Kosten, die irgendwann vom Hersteller nicht mehr tragbar sind.

Kund:innen geben Pfand nicht mehr zurück

Wie watson und Chip.de berichten, will ein bekanntes Unternehmen nun Ernst machen und mit einer drastischen Erhöhung des Pfandpreises die Motivation seiner Kund:innen anregen, das Pfand wieder zurückzugeben. Laut Angaben handelt es sich dabei um den Getränkekonzern Riegele mit Sitz in Augsburg, der vornehmlich für das Getränk Spezi bekannt ist.

Wie Sebastian Priller-Riegele von der Geschäftsführung erklärt, verliert das Unternehmen rund 24 Cent pro Flasche, weil Kund:innen ihr Pfand nicht zurückgeben - viele behalten die Kästen etwa zu Dekorationszwecken, heißt es. Auf diesem Wege belaufen sich die Kosten für das Unternehmen im Jahr auf einen Betrag in Millionenhöhe.

Handel bisher skeptisch gegenüber Reform

Das Pfand für Flaschen soll deshalb im Zuge der Pfandreform ab dem 1. Januar 2024 von 8 auf 25 Cent angehoben werden, Getränkekästen steigen von 1,50 Euro auf 5 Euro und für einen Kasten Spezi soll der Preis sogar von 3,10 Euro auf ganze 10 Euro steigen.

Bisher werden dem Ganzen jedoch vor allem vom Handel Steine in den Weg gelegt. Die Argumente: Es müssten Pfandautomaten umgerüstet und die Kund:innen müssten ebenfalls informiert werden, wie Chip.de informiert. Auch könnten die Kund:innen dann jene Kästen, die sie noch zum alten Pfandpreis gekauft haben, für den neuen, deutlich höheren Preis zurückgeben, was als Problem angesehen wird. Ob die Pfandreform schlussendlich in Kraft tritt, bleibt also abzuwarten.

Verwendete Quellen:

watson: "Supermarkt: Getränkeriese fordert drastischen Schritt beim Pfand"

Chip.de: "Brauereien fordern höhere Preise: Zahlen wir bald 10 Euro Pfand pro Kiste?"

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