Sahra Wagenknecht hat es vorgemacht und mit dem BSW eine eigene Partei gegründet. Die frühere AfD-Mitbegründerin Frauke Petry kündigte jetzt ebenfalls einen solchen Schritt an.
Der Verein Team Freiheit ist schon gegründet
Wie die gelernte Chemikerin nun in einem Interview mit der Welt bekannt gab, hat sie mit einigen Mitstreiter:innen vor einigen Monaten den Verein Team Freiheit gegründet und bereitet eine bisher noch namenlose Parteigründung vor. Diese soll jedoch bald erfolgen, da Petry gerne schon im nächsten Jahr bei den baden-württembergischen Landtagswahlen antreten möchte.
Und diese Ankündigung kommt zu einem interessanten Zeitpunkt. Seit Jahren hat es zahlreiche Rufe nach einem Verbot der AfD gegeben, welches von Politiker:innen ernsthaft diskutiert wurde. Vor wenigen Tagen stufte der Verfassungsschutz die Vereinigung auch als "gesichert rechtsextrem" ein, was die Diskussionen nur noch weiter entfachen wird und Petrys Partei Aufschwung geben könnte.
An welcher Stelle könnte sich die neue Partei positionieren?
Frauke Petry, die mit Björn Höcke, der sich im letzten Jahr wegen des Ausrufs einer ehemaligen NS-Parole vor Gericht verantworten musste, die Alternative für Deutschland gründete, hat eine bestimmte Position im Blick. "Die Lücke im Parteiensystem klafft eben nicht zwischen CDU und AfD, sondern in der Leerstelle eines anti-etatistischen, freiheitlichen Angebots", sagte sie im Gespräch mit Welt.
Ein Anliegen hier soll sein, die Staatsquote von 50 auf 25 % innerhalb der nächsten fünf Jahre zu senken. Daneben soll ihr Bündnis die Meinungsfreiheit sichern und Deutschland wieder zu einem "Eldorado für Unternehmer und Selbstständige werden", sagte sie Welt. Zudem solle die kulturelle Westbindung wieder gestärkt werden.
Die letzten Jahre war Petry parteilos
Als die AfD im Jahr 2013 gegründet wurde, stand die 49-Jährige an vorderster Front. Doch innerparteiliche Reibereien führten dazu, dass sie dieser vier Jahre später den Rücken kehrte. Danach gründete sie die Blaue Partei, hatte aber keinen Erfolg, beendete das Abenteuer 2019 und verblieb als parteiloses Mitglied bis 2021 im Deutschen Bundestag.
Nach dem Rückzug als Bundestagsabgeordnete war es still um die Frau aus Dresden geworden. Jetzt kehrt die sechsfache Mutter aber wieder auf die politische Ebene zurück. Für erfolgreiche Landtagswahlen im kommenden Jahr sucht sie nun nach Kandidat:innen, die "Lebens- und Berufserfahrung" mit sich bringen, wie sie dem Portal erklärte, und dafür keine Mitglieder:innen ihrer neuen Partei werden müssen.
Auch interessant:
⋙ Scharfe Kritik an Politik: Wolfgang Kubicki schießt gegen Robert Habeck
⋙ Mobbing in Wagenknecht-Partei: Erster Rücktritt eines Politikers
⋙ AfD will "Brot, Bett, Seife" auf Bundesebene für Geflüchtete
Verwendete Quellen:
Spiegel: Frühere AfD-Chefin Frauke Petry will neue Partei gründen
Bild: Mehr Freiheit, weniger Staat: Frauke Petry will neue Partei gründen
Tagesschau: Frühere AfD-Chefin Petry will eine neue Partei gründen