Covid-19: Warum ein milder Verlauf nicht zwangsläufig ein gutes Zeichen ist

Die Zeiten der Pandemie liegen zwar schon seit geraumer Zeit hinter uns, dennoch bleibt Covid-19 weiterhin besorgniserregend. Aktuelle Ergebnisse legen nahe, dass manche Menschen, die eine Covid-Infektion durchgemacht haben, noch gar nicht wissen, dass das Virus ihren Körper beeinträchtigt hat.

Covid-19, Coronavirus, Folgen, Organe
© Massimiliano Finzi@Getty Images
Covid-19, Coronavirus, Folgen, Organe

Immer wieder gibt es neue Erkenntnisse zu Covid-19 sowie den möglichen Folgen einer Erkrankung. Expert:innen behaupten zum Beispiel, dass das Risiko an Long Covid zu erkranken, mit jeder Coronainfektion steige, immer wieder kommt es zu Berichten über ungewöhnliche neue Symptome. Neuesten Forschungen zufolge soll eine Ansteckung mit Covid-19 selbst bei einem milden Verlauf fatal sein können.

Direkte Folgen teilweise bekannt

Mittlerweile sind viele Folgen einer Covid-19-Infektion bekannt. Bei Kindern zum Beispiel soll es nach einer Ansteckung bereits öfter zu der Entzündungskrankheit MIS-C (Multisystem Inflammatory Syndrome in Children) gekommen sein. Laut den Centers for Disease Control and Prevention handelt es sich dabei um "Entzündungen des Herzens, der Lungen, der Nieren, des Gehirns, der Haut, der Augen oder des Magen-Darm-Trakts".

Es ist auch bekannt, dass eine Ansteckung bei Erwachsenen die Organe beeinträchtigen kann. Neuesten Erkenntnissen zufolge soll es auch nach einem milden Verlauf zu Organschäden kommen können. Das Tückische: Die Betroffenen merken davon nichts.

Die Kardiologin Rae Duncan äußert sich Sky News gegenüber wie folgt dazu:

Manche haben möglicherweise eine stumme Organschädigung, die asymptomatisch ist, was bedeutet, dass die Menschen sich dessen nicht bewusst sind. Es bedarf weiterer Forschung, ist aber sehr besorgniserregend.

Auch neurologische Probleme möglich

Menschen, die sich gegen eine Impfung entschieden haben, sollen mehr als ein Jahr nach einer Erkrankung "ein höheres Risiko für Tod und Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben".

Schon vor ein wenig mehr als zwei Jahren berichtet die Deutsche Gesellschaft für Neurologievon Beeinträchtigungen aufgrund einer Covid-19-Infektion. Damals stehen allerdings kognitive Beeinträchtigungen bei den Betroffenen des Post-Covid-Syndroms im Vordergrund:

Am häufigsten waren kognitive Beeinträchtigungen (72%) [...]. Weitere häufige Symptome waren Fatigue (67%), Kopfschmerzen (36%) und persistierende Hyposmie (36%). Im Gegensatz zu der häufigen Fatigue-Symptomatik war eine exzessive Tagesmüdigkeit nur bei einem Drittel der Betroffenen vorhanden. Es folgten Myalgien (21%), Schwindel (20%) und verschiedene Schmerzsyndrome (17%). 5,5 % aller Patienten zeigten Symptome einer schweren Depression.

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Verwendete Quellen:

Centers for Disease Control and Prevention: For Parents: Multisystem Inflammatory Syndrome in Children (MIS-C) Associated with COVID-19

Sky News: 'The virus is still evolving at an incredible rate': How widespread is COVID now - and how many people are dying with it?

Deutsche Gesellschaft für Neurologie: Auswertung der neurologischen Post-COVID-Ambulanz der Charité zeigt: Kognitive Beeinträchtigungen sind häufig!

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