Covid-19: Australien befürchtet nächsten Mutationsausbruch ganz in seiner Nähe

Expert:innen warnen, dass sich neue Covid-Varianten in Papua-Neuguinea entwickeln könnten - vor der Tür Australiens. Warum das so ist, erklären wir euch hier.

Nächste Mutation könnte in der Nähe Australiens entstehen
© Muhammet Camdereli@Getty Images
Nächste Mutation könnte in der Nähe Australiens entstehen

Papua-Neuguinea im Pazifik ist Australiens nächster Nachbar. Australische Expert:innen befürchten nun, dass sich dort neue Covid-Varianten entwickeln könnten, da das Land nur eine Impfquote von fünf Prozent aufweist. So erklärt Adrian Prouse vom Australischen Roten Kreuz, wie The Guardian berichtet:

Ich mache mir Sorgen, dass Papua-Neuguinea der nächste Ort ist, an dem eine neue Variante auftaucht. In Papua-Neuguinea sind weniger als fünf Prozent [der erwachsenen Bevölkerung] geimpft, in Indonesien nur knapp ein Drittel. Das sind zwei Länder direkt vor unserer Haustür, in denen es sehr schwierig ist, Impfstoffe zu verabreichen.

Covid-19 könnte in Papua-Neuguinea Mutationen entwickeln

Expert:innen zufolge könnte das Virus vor allem dort frei mutieren, sich weiterentwickeln und verändern, wo die Impfrate besonders niedrig ist. Die Epidemiologin Stefanie Vaccher betont die Wichtigkeit, die Pandemie auf globaler Ebene zu bekämpfen:

Ich denke, es sollte keine Rolle spielen, in welchem Land eine Variante auftritt, damit sich die Welt darum kümmert. Die Länder haben die Verantwortung, global zu denken, und die Pandemie hat gezeigt, wie sehr wir miteinander verbunden sind...

Sie erklärt weiter:

Es ist nicht nur wichtig, weil es ein potenzielles Risiko für die Bevölkerung ist, die hart erkämpften Boden verlieren könnte, oder weil die Menschen mit Abriegelungen zu kämpfen hatten. Es sind Menschen, die in jedem Land leiden, und ihr Leben ist genauso wichtig wie das aller anderen.

Weit mehr Covid-Fälle als offiziell bestätigt

Es ist schwierig zu sagen, wieviele Covid-Fälle es in Papua-Neuguinea wirklich gibt bzw. wieviele Menschen bereits am Coronavirus gestorben sind. Denn einerseits ist die Testrate sehr niedrig, andererseits wird Covid-19 dort sehr stark stigmatisiert und Todesfälle in Bezug auf die Pandemie werden eher verschwiegen.

Man kann also davon ausgehen, dass die Infektionsrate weit höher ist, als offizielle Daten zeigen. Zurzeit wütet Delta auf der pazifischen Insel. Das Gesundheitssystem ist überfordert, ein Mangel an sauberem Wasser und einer hohen Krankheitsrate führt zur Zunahme auch anderer Krankheiten und Todesfällen.

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