Warum haben wir nach dem Besuch im Fast-Food-Restaurant immer noch Hunger?

Egal ob es kurz vor dem Kinobesuch noch zu McDonald's geht oder ihr in der Mittagspause bei Burger King vorbeischaut: Es ist wirklich jedes Mal das Gleiche. Nachdem man einen dicken, fetten Burger gegessen hat, hat man zwei Stunden später wieder einen Bärenhunger.

Macht Fast Food gar nicht satt?
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Macht Fast Food gar nicht satt?

Das ist doch eigentlich komisch, nach all den Kalorien, die man gerade zu sich genommen hat. Wie kommt es also, dass sich unser Magen schon nach so kurzer Zeit wieder meldet?

Viel, viel Zucker

Es ist in der Tat gar nicht so merkwürdig, wie man meinen mag. Wenn wir hungrig sind, liegt das am Zucker, der in unseren Lebensmitteln enthalten ist. Ein Menü in einem Fast-Food-Restaurant enthält nicht nur viele Kalorien, sondern oft auch viel Zucker.

Der steckt übrigens nicht nur im leckeren Nachtisch, sondern auch im Ketchup, in den ihr eure Pommes tunkt. In 100 g Ketchup stecken tatsächlich fast so viel Zucker wie in einem McSundae Erdbeer: 22 g Zucker / 100 g Ketchup können sich wirklich sehen lassen.

Langsame Zucker, schnelle Zucker

Zucker an sich ist in Ordnung, euer Körper braucht ihn, denn er liefert ihm die Energie zum Laufen, zum Nachdenken, ja selbst zum Atmen. Aber es gibt zwei Arten von Zucker: langsame Zucker (die in Vollkornprodukten stecken, also z. B. in Vollkornnudeln oder -reis) und schnelle Zucker.

Und in einer Fast-Food-Filiale gibt es viele Produkte, in denen schneller Zucker steckt. Das Besondere an schnellen Zuckern ist, dass sie sehr schnell vom Körper aufgenommen werden. Das heißt, dass sie sehr schnell Energie liefern, aber wenn wir zu viel auf einmal davon essen, ist das ein Problem.

Der Blutzuckerspiegel schießt durch die Decke

Wenn wir zu viele schnelle Zucker essen, erreicht unser Blutzuckerspiegel einen Spitzenwert. Der Blutzuckerspiegel gibt den Glukosegehalt in unserem Blut an. Je nachdem, was wir essen, verändert er sich. Ist unser Blutzuckerspiegel zu hoch, reagiert der Körper.

Unser Körper mag es, wenn sich alles im Gleichgewicht befindet. Deshalb wehrt er sich bei zu hohen Blutzuckerwerten und produziert ein Hormon, das Insulin heißt. Es wird von der Bauchspeicheldrüse produziert und dient dazu, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.

Der Körper meint, ihm fehle etwas: Zucker

Okay, aber was hat das mit Hunger zu tun, werdet ihr jetzt sagen? Das ist ganz einfach: Zucker ist Energie. Nachdem euer Körper viel Zucker auf einmal abbekommen hat, sinkt der Blutzuckerspiegel, dem Insulin sei Dank.

Nur, dass dieser Rückgang dem Körper das Gefühl gibt, dass ihm etwas fehlt. Und dieses Etwas ist Energie. Und Energie ist Zucker. Also will er ihn, der Hunger klopft wieder an. Deshalb sind wir zwei Stunden, nachdem wir einem Burger verputzt haben, auch schon wieder hungrig. Aber das ist nicht der einzige Grund.

Schnelles Essen schnell gegessen

Nachdem wir uns angeschaut haben, was wir essen, müssen wir uns auch anschauen, wie wir es essen. Per Definition bedeutet Fast Food, schnell zu essen. Und das mag der Körper auch nicht.

Das Gehirn braucht in der Regel 20 Minuten, um zu wissen, ob es noch Hunger hat: Erst dann meldet sich das Sättigungsgefühl. Nur essen wir in der Regel viel schneller. Bis das Sättigungsgefühl Zeit hat, aufzutreten, ist es längst schon zu spät und der nächste Happen ist im Mund.

Lieber gründlich kauen

Und vor allem kauen wir nicht genug, sondern schlucken auch sehr schnell. Expert:innen empfehlen, jeden Bissen 15 bis 30 Mal zu kauen. Normalerweise solltet ihr dadurch weniger Nahrung zu euch nehmen und somit auch weniger Kalorien.

Der Magen kann viel Nahrung aufnehmen, vor allem dann, wenn man ihm die Zeit dafür lässt, damit er sich ausdehnen kann. Wenn man aber zu schnell schluckt, füllt er sich schnell, die Magenwände werden angegriffen und das Gehirn versteht, dass wir genug im Magen haben.

Man hat aber nicht unbedingt viel gegessen, doch unser Gehirn wurde ganz schön getäuscht. Nach einer Weile fliegt die Täuschung auf und wir bekommen wieder Hunger!

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