Magenkrebs: Eine schlechte Essgewohnheit soll das Risiko erhöhen

Ein Großteil der Magenkrebserkrankungen ist auf eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori zurückzuführen, aber auch bestimmte schlechte Ernährungsgewohnheiten könnten das Risiko erhöhen, wie österreichische Wissenschaftler:innen herausgefunden haben.

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© Kinga Krzeminska@Getty Images
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Magenkrebs ist laut der Website des MSD-Manuals die zweithäufigste Krebserkrankung weltweit. In Frankreich wurden 2018 6.557 neue Fälle von Magenkrebs festgestellt, fast 66 % davon bei Männern, wie das Institut national du Cancer berichtet. Im Vergleich dazu gab es in Deutschland laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten im Jahr 14.490 Fälle.

Risikofaktoren

Der Magen ist ein Organ des Verdauungstrakts und Magenkrebs entwickelt sich aus einer seiner ursprünglich normalen Zellen, die sich unkontrolliert verändert und vermehrt, sodass ein bösartiger Tumor entsteht.

Eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori ist zwar für mindestens 80 % der Magenkrebserkrankungen verantwortlich, da sie eine Entzündung des Magens verursacht, aber es gibt auch andere Risikofaktoren, die die Entwicklung dieser Erkrankung begünstigen, wie Rauchen, Magenkrebs in der Familiengeschichte, genetische Veranlagung oder bestimmte Ernährungsgewohnheiten.

Magenkrebs: Zu viel Salz im Essen erhöht das Risiko um 40 %

Dies ist das Ziel einer Studie der Universität Wien, die am 17. April 2024 in der Zeitschrift Gastric Cancer veröffentlicht wurde. Ihr Ziel: Den Zusammenhang zwischen der Zugabe von Salz (das in einer bestimmten Menge zur Todesfalle werden kann) zum Essen und dem Risiko, an Magenkrebs zu erkranken, festzustellen. Die Wissenschaftler:innen untersuchten die Daten von mehr als 470.000 Erwachsenen aus der britischen Kohortenstudie UK Biobank und verglichen die Häufigkeit der Salzzugabe, die Salzausscheidungswerte im Urin und die nationalen Magenkrebsregister.

Am Ende ihrer Arbeit stellten die Forscher:innen fest, dass Personen, die angaben, immer oder häufig Salz zu ihrem Essen hinzuzufügen, über einen Nachbeobachtungszeitraum von etwa 10 Jahren ein etwa 40 % höheres Risiko hatten, an Magenkrebs zu erkranken, als Personen, die selten oder nie Salz zu ihren Mahlzeiten hinzufügten.

Das Bewusstsein für die Risiken einer zu salzigen Ernährung schärfen

Während in Asien bereits ein Zusammenhang zwischen übermäßigem Salzkonsum und einem Magenkrebsrisiko festgestellt wurde, betonen die Wissenschaftler:innen der Studie, dass dies das erste Mal ist, dass dieser Zusammenhang für die westliche Bevölkerung nachgewiesen wurde. "Unsere Studie zeigt den Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Salzzusatz und Magenkrebs auch in westlichen Ländern", betonte Selma Kronsteiner-Gicevic, eine der Autorinnen der Studie, in einer Pressemitteilung.

Für die Forschenden zeigen diese Erkenntnisse, wie wichtig es ist, die Bevölkerung über die Risiken einer zu salzigen Ernährung aufzuklären. "Mit unserer Studie wollen wir das Bewusstsein für die negativen Auswirkungen eines extrem hohen Salzkonsums schärfen und eine Grundlage für Maßnahmen zur Prävention von Magenkrebs liefern", schloss Tilman Kühn, ein weiterer Autor der Arbeit.

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Verwendete Quellen:

NIH: Adding salt to food at table as an indicator of gastric cancer risk among adults: a prospective study - Gastric Cancer

Zentrum für Krebsregisterdaten: Magenkrebs (Magenkarzinom)

Medical University of Vienna:Frequent salting of food increases the risk of stomach cancer

Institut national du Cancer:Le cancer de l'estomac : points clés

MSD Manuel MSD:Cancer de l’estomac

Aus dem Französischen übersetzt von Femme Actuelle

Anzeichen für Krebs befinden sich auf euren Fingernägeln Anzeichen für Krebs befinden sich auf euren Fingernägeln