Mitarbeiter verraten 14 geheime Fakten über Fluggesellschaften, die Passagiere nicht wissen dürfen!

Niemand kennt so viele Geheimnisse über das Fliegen und alles, was damit einhergeht, wie die Mitarbeiter der Fluggesellschaften.

14 Geheimnisse von Fluggesellschaften
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14 Geheimnisse von Fluggesellschaften

Um etwas mehr darüber zu erfahren, was hinter den Kulissen einer Fluggesellschaft vor sich geht, hat Business Insider 80 Mitarbeiter von Fluggesellschaft befragt. Wenn ihr euch also einen aufmerksameren Service wünscht oder verhindern wollt, von Bord geworfen zu werden, ist dieser Artikel genau das Richtige für euch:

Man kann die Flugzeugtür während des Flugs nicht öffnen – allein der Versuch, bewirkt euren Rauswurf

Annette Long ist seit 13 Jahren Flugbegleiterin gegenüber Business Insider berichtet sie, dass man zwar die Flugzeugtür während des Flugs nicht öffnen kann, dass euch jedoch allein der Versuch ordentlich Ärger einheimsen wird. Passagiere, die versuchen, die Tür des Flugzeuges mitten in der Luft zu öffnen, dürfen das Flugzeug nach der Landung meist nur noch mit Handschellen verlassen. In manchen Fällen legt der Pilot sogar eine Notlandung ein, um den Passagier von Bord zu werfen und dann wird’s richtig teuer. Long berichtet:

Ich treffe diese Entscheidungen nicht. Ich gebe die Informationen ans Cockpit und meinen Manager weiter und die entscheiden dann, ob wir landen und den Passagier aus dem Flugzeug werfen (...) Die meisten Piloten sagen uns, "Wenn ihr ein Problem mit ihnen habt, dann habe ich ein Problem mit ihnen" und sie unterstützen uns zu 100 %.

Die Flugzeuge sind nicht so sauber, wie sie scheinen

Business Insider zufolge sind die Klapptische mit Abstand am unhygienischsten in einem Flugzeug. Denn wie eine Flugbegleiterin auf Reddit berichtet, wechseln die Leute immer die Windeln ihrer Babys auf den Tischen und leider werden diese zwischen den einzelnen Flügen nicht immer akribisch gereinigt. Long erklärt:

Sie putzen alles mit einem Lappen und wenn sie bei der 35. Reihe ankommen, hat der Lappen schon einige Tische gereinigt.
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Die Klapptische im Flugzeug sind nicht unbedingt so sauber, wie es scheint. Getty Images

Auf Reddit schreibt die Flugbegleiterin weiter, dass es im Flugzeug auch zu vielen unhygienischen Unfällen kommt, die die Passagiere nie oder nur selten mitbekommen. Zum Beispiel auf den Toiletten oder den Sitzen. Long erklärt:

Nur damit ihr Bescheid wisst, wenn ihr barfuß oder mit Socken auf Toilette geht, die Flüssigkeit auf dem Fußboden ist kein Wasser (…) Es ist einfach nicht die sauberste Umgebung.

E-Zigaretten sind erlaubt, doch mit einem Samsung Galaxy Note 7 an Bord startet das Flugzeug nicht

Manche explosiven Gegenstände wurden in den letzten Jahren auf Flügen verboten, andere wiederum nicht. Im vergangenen März landet ein Flug der Delta Air Lines zu spät am internationalen Flughafen von Hartsfield-Jackson Atlanta, nachdem die E-Zigarette eines Fluggasts an Bord Feuer gefangen hatte.

Doch obwohl E-Zigaretten genau wie Lithiumbatterien das Risiko bergen, Feuer zu fangen, sind diese auf Flügen erlaubt, solange sie nicht gebraucht werden.

Beim Galaxy Note 7 hingegen sieht es schon wieder anders aus. Dieses Smartphone wurde von dem Department of Tansportation auf Flügen aus oder in die USA grundsätzlich verboten.

Vermeidet Wasser auf dem Flug

Auf die Frage von Quora: "Was sind die merkwürdigsten Dinge, die Crew-Mitglieder während der Arbeit je erlebt haben?" berichtet die ehemalige Flugbegleiterin Heather Wilde von den Personen, die sich auf dem Flug mit Leitungswasser eine Suppe machen. Da die Leitungen nie gereinigt werden:

Das Flugpersonal trinkt niemals warmes Wasser im Flugzeug. Sie trinken weder Kaffee, noch Tee.

Business Insider zufolge erfüllt jedes achte Flugzeug nicht die Hygienestandards der EPA in Bezug auf das Wasser und 15 Prozent des an Bord getesteten Wassers enthalten potenzielle schädliche Bakterien.

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Traumjob Stewardess? Geld gibt es jedenfalls nur bei Abflug... Getty Images

Das Flugpersonal wird für die Zeit vor dem Abflug nicht bezahlt

Gegenüber Business Insider berichten Mitglieder des Flugpersonals, dass sie nur für die Zeit bezahlt werden, in der sich das Flugzeug wirklich in der Luft befindet. Nicht für die Zeit vor dem Start und nach der Landung. Ein Mitglied des Teams berichtet:

Das heißt, dass der Arbeitstag 12 Stunden lang sein kann, man aber nur für 6 Stunden Arbeit bezahlt wird.

Der Job ist also gar nicht so lukrativ, wie man vielleicht meinen könnte. Madleine Doyle arbeitet seit 20 Jahren als Flugbegleiterin für nationale und internationale Flüge und berichtet gegenüber Thrillist:

Das Anfangsgehalt ist grauenhaft. Die Neuen, die heute anfangen, sind alle pleite und leben mit 24 in einer Wohnung.

Hinzu kommt, dass die Flugbegleiter nicht versichert sind für den Fall, dass sie sich beim Verstauen eures Gepäcks verletzen. Angesichts dessen, solltet ihr es euch in Zukunft vielleicht zweimal überlegen, ob ihr euer Gepäck von den Flugbegleitern wegräumen lasst, oder es doch selber macht.

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Checkt möglichst früh ein: So geht ihr Verspätungen aus dem Weg! Getty Images

Fliegt möglichst früh, um Verspätungen zu vermeiden

Der ehemalige Mitarbeiter im Flughafenkundenservice, Travis O'Neal, schreibt auf Quora:

Für gewöhnlich gilt: Je später ihr fliegt, desto größer ist das Risiko einer Verspätung.

Es gibt einen guten Grund, warum ihr die Fensterläden öffnen müsst

"So wie ich es gelernt habe, müssen die Fensterläden an den Notausgängen geöffnet sein, damit die Flugbegleiter die Lage draußen beurteilen können, bevor sie die Tür öffnen. Wenn es draußen brennt, dort tiefes Wasser ist oder Steine, ist es nicht sicher, diese Tür zu öffnen und das müssen wir schnell abschätzen können", erklärt Long.

Zuletzt einchecken hat einen Vorteil

Thomas Lo Sciuto ist für die Beladung und Gepäckabfertigung zuständig und schreibt auf Quora, dass ihr als letztes einchecken müsst, wenn ihr nicht lange auf euer Gepäck warten wollt:

Für die richtige Gewichtsverteilung werden die Wagen immer von vorne nach hinten beladen, wenn man sie von hinten nach vorne belädt, sind die vorderen womöglich leer und dann wird die Fahrt instabil.
Wenn ihr also als letztes eincheckt, kommt euer Gepäck auf den hintersten Gepäckwagen und wird auch zuletzt in das Flugzeug geladen, das bedeutet, am Zielflughafen wird euer Gepäck als erstes ausgeladen und ist mit großer Wahrscheinlichkeit das Erste auf dem Gepäckband.
Die beste Möglichkeit, sicherzustellen, dass euer Gepäck so schnell wie möglich ankommt, ist am Schalter ganz nett zu fragen, ob ihr euer Gepäck am Gate einchecken könnt. Das Problem ist, dass ihr dann keine Flüssigkeiten oder andere verbotene Gegenstände in eurem Gepäck haben dürft, denn ihr müsst damit durch die Sicherheitskontrolle.

Eigenen Alkohol mitzubringen, ist verboten

"Manche Leute kaufen sich Alkohol und bringen kleine Flaschen mit ins Flugzeug", berichtet Long. "Uns fällt das immer sofort auf."

Ihr dürft euch nicht selber bedienen. Wir müssen wissen, wie viel ihr trinkt, damit wir euch nicht zu viel servieren, denn je höher man sich befindet, desto stärker ist der Einfluss des Alkohols auf das Gehirn.

Zehntausende Dollar, falls ihr die Wasserrutsche betätigt

2014 hat ein Passagier der Fluggesellschaft China Eastern Airlines nach dem Landen am Flughafen Sanya Phoenix die Wasserrutsche ausgefahren, weil er das Flugzeug nach eigenen Angaben schneller verlassen wollte. Der Vorfall hat letztendlich zu zwei Stunden Verspätung geführt und ihn 16.000 Dollar Strafe gekostet.

Im vergangenen April kommt es auch in einem Flugzeug der United Airlines zu einem solch unnötigen Vorfall, der die Fluggesellschaft allein für das Einfahren der Wasserrutsche zwischen 6.000 und 12.000 Dollar gekostet hat.

Womöglich habt ihr schon neben oder in der Nähe eines Toten gesessen

Long sagt, dass noch nie jemand offiziell auf einem Flug gestorben ist, erst wenn das Flugzeug landet, wird die Person für tot erklärt. Das heißt aber nicht, dass keine anderen Maßnahmen getroffen werden, wenn medizinisch nichts mehr getan werden kann.

Auch wenn sie selbst zum Glück noch nie in einer solchen Situation war, erklärt Long, dass für denn Fall, dass ein Gast auf dem Flug stirbt, man ihn wahrscheinlich auf seinem Sitz lässt.

Ich würde wahrscheinlich eine Decke über ihn legen, um ihn vor unangemessenen Blicken zu schützen. Es muss ein gewisser Anstand und Respekt gegenüber dem Toten gewahrt werden. Man will nicht, dass alle anderen ihn anstarren. Das wäre wirklich traurig.

Die International Air Transport Association Quartz empfiehlt den Flugbegleitern, einen verstorbenen Passagier auf einen Platz zu befördern, wo wenige andere Passagiere sitzen. Wenn möglich in der ersten Klasse. Für den Fall, dass es in dem Flugzeug einen gibt, können verstorbene Fluggäste auch in einem sogenannten "Corpse Cupboard" untergebracht werden.

In manchen Flugzeugen gibt es noch immer einen Dresscode

Egal ob ihr in der First oder Economy Class fliegt, bei manchen Fluggesellschaften gibt es noch immer eine Kleiderordnung. Zum Beispiel bei United, American, und Delta Air Lines.

Die New York Times berichtet auch, dass es bei United nicht gerne gesehen ist, wenn Personen nicht "korrekt gekleidet sind", während American wiederum Personen den Zutritt verweigern kann, die "auf eine Weise gekleidet sind, welche andere Passagiere stören oder verärgern könnte".

Und auch, wenn ihr vielleicht mal in die First Class hochgestuft werden wollt, kann es von Vorteil sein, wie ihr angemessen gekleidet seid, wie ein Mitglied des Flugpersonals gegenüber Business Insider erklärt:

Ich finde es super, dass wir nicht mehr im Kostüm und Absätzen reisen müssen. Man kann sich bequem kleiden. Doch man kann sich auch bequem und elegant kleiden. Vor dem Flug sollte man sich über die Regeln der Fluggesellschaft informieren, denn bei manchen gilt für die erste Klasse noch immer ein Dresscode. Vor allem wenn ihr die Chance nicht verpassen wollt, einmal in die First Class hochgestuft zu werden, solltet ihr nicht unbedingt euren Pyjama tragen.

Manche Mitarbeiter des Teams dürfen Taser bei Passagieren einsetzen

Dem CNN zufolge hat Korean Air kürzlich die Richtlinien zum Gebrauch eines Tasers an Bord gelockert. Gegenüber Reuters erklärt Korean Air:

Wir haben beschlossen, unsere Bedingungen sowie das Verfahren zur Benutzung von Tasern zu verbessern, um auf Gewalttaten und Störungen an Bord schnell und effektiv reagieren zu können.

Wie Ben Zhang gegenüberBusiness Insider berichtet, ist nicht bekannt, was die neuen Verfahrensänderungen bedeuten und wie sie umgesetzt werden. Reuters zufolge durfte das Flugpersonal die Taser vor der Änderung nur dann einsetzen, wenn das Leben eines Passagiers oder eines anderen Crew-Mitglieds während des Fluges gefährdet war.

Eingeführt wurden die Änderungen nachdem ein Passagier auf einem Flug der Airline von Hanoi, in Vietnam, nach Seoul aggressiv geworden war. Am 20. Dezember muss der 80er-Jahre-Popstar Richard Marx dem Flugpersonal von Korean Air zur Hilfe eilen, weil sie mit einem aggressiven Passagier nicht umgehen konnten. Auf Twitter kritisiert Marx, dass das Team für derartige Situationen nicht ausreichend ausgestattet sei.

Zhang zufolge sollen die Änderungen den Crew-Mitgliedern mehr Freiraum in der Benutzung von Taser ermöglichen.

Im hinteren Teil des Flugzeugs ist der Service besser

Gegenüber Oysterberichtet Annie Kingston, die seit vier Jahren Flugbegleiterin ist:

Obwohl die meisten Passagiere einen Sitzplatz vorne im Flugzeug wählen, um schneller aussteigen zu können und bessere Chancen auf ihr bevorzugtes Gericht zu haben, wissen die Crew-Mitglieder, dass man im hinteren Teil des Flugzeugs einen besseren Service bekommt.
Der Grund ist ganz einfach: wir vermeiden es, auf Nachfragen aus dem vorderen Teil des Flugzeuges zu reagieren, da wir dann gezwungen sind, die Artikel, die die Passagiere verlangen, allen anderen Passagieren zu zeigen. Das kann jedoch zu Problemen führen, denn häufig führen die Flugzeuge keinen zusätzlichen Wodka, Kissen, Ohrstöpsel und Zahnbürsten mit. Hinzu kommt, dass wir vor allem auf den kurzen Flügen keine Zeit für zusätzlichen Service haben.
Es ist daher viel einfacher einem Passagier, der hinten sitzt, eben eine zweite Flasche Wein zu bringen.
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