Würstchen-Verbot wegen Muslimen? Schweizer Politiker löst Debatte aus

Ein Facebook-Post des Schweizer Politikers Andreas Glarner sorgt für Aufregung: Viele werfen ihm vor, dass er damit den Hass gegen Muslime schüre, andere behaupten, dass die Geschichte gar nicht stimme. Nun setzt sich der 55-Jährige zur Wehr.

Würstchen-Verbot wegen Muslimen? Schweizer Politiker löst Debatte aus
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Würstchen-Verbot wegen Muslimen? Schweizer Politiker löst Debatte aus

Am Telefon habe ihm eine Mutter „mit tränenerstickter Stimme“ davon berichtet, dass ihre Kinder an einen Vereinsfest „in einer kleineren Aargauer Gemeinde“ keine Cervelats mitbringen dürften - der Grund sei, dass die traditionelle Schweizer Wurst aus Schweinefleisch gefertigt sei, welches die muslimischen Kinder nicht essen. Dementsprechend sollen die Würste nicht auf dem selben Grill wie das Fleisch der muslimischen Kinder liegen dürfen, weil diese sonst am Fest nicht teilnehmen würden.

Stimmt die Geschichte?

Auf Facebook wurde der Post des Politikers schon über 4000-mal geteilt und tausendfach kommentiert. Unter den Kommentatoren gibt es viele kritische Stimmen, die den Wahrheitsgehalt der Geschichte stark anzweifeln, da Glarner selbst nicht wisse, in welcher Gemeinde genau sich der Fall zugetragen haben soll. Seine fadenscheinige Begründung, dass der Mutter Vertraulichkeit sehr wichtig sei und er das deshalb gar nicht habe wissen wollen, reicht vielen nicht als vertrauenswürdige Begründung aus.

Glarner bezieht Stellung

Gegen den Vorwurf, Fake News zu verbreiten, wehrte sich Glarner indessen vehement. Er erklärt, dass ihn habe die Geschichte so empört habe, dass er sie einfach habe veröffentlichen müssen. „Man soll niemanden dazu zwingen, etwas zu essen, was er wegen seines Glaubens nicht darf. Aber dass man Kindern verbietet, Würste zu essen, geht zu weit“, sagt so der Schweizer Politiker. Zahlreiche Personen hätten sich seither bei ihm gemeldet und von ähnlichen Vorfällen berichtet, weswegen er weiter an der Echtheit seiner Geschichte festhält: „Offenbar ist das kein Einzelfall!“

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