Parteimitglieder als Polizisten verkleidet: CDU-Wahlplakate sorgen für Empörung

Die CDU macht Wahlkampf - und trifft dabei einen Nerv in der Bevölkerung. Für Wahlplakate verkleiden sich Mitglieder der Partei als Arbeiter aus dem Volk, und das kommt gar nicht gut an.

Die CDU wird für ihre Wahlkampagne kritisiert
© picture alliance@Getty Images
Die CDU wird für ihre Wahlkampagne kritisiert

Für die diesjährige Wahl lässt sich die CDU etwas Besonderes einfallen. Auf ihren Wahlplakaten sind Personen aus normalen Berufen zu sehen, zum Beispiel eine Polizistin und eine Ingenieurin.

Die Partei entscheidet sich in diesem Wahlkampf für die Parole: "Deutschland gemeinsam machen". Durch die Nähe am Menschen will sie sich auszeichnen.

CDU verkleidet Parteimitglieder

Allerdings handelt es sich bei den abgelichteten Personen weder um Menschen, die wirklich in dem jeweiligen Berufsfeld tätig sind, noch um professionelle Fotomodels.

Die Bilder stellen verkleidete Parteimitglieder dar. So trägt CDU-Vizesprecherin Isabelle Fischer einen weißen Kittel und die 25-jährige Clara von Nathusius präsentiert sich in einer Polizeiuniform.

Kritik von der Polizei

Diese Art der Werbung kommentiert sogar die Gewerkschaft der Polizei (GdP). Der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Jörg Radek sagt im Gespräch mit der Bild:

So wie Polizisten nicht in Uniform auf Parteiversammlungen gehen dürfen, sollten Parteien auch nicht mit Fake-Polizisten in unserem Outfit für sich werben. Wir sind nicht die Garnitur für Wahlprogramme.

Auch im Volk kommt das Programm nicht gerade gut an. Auf Twitter wird unter anderem Kritik am Aussehen der abgebildeten Personen laut. Sie seien durch und durch "weiß". Ein User schreibt:

Die #CDU schreibt "Deutschland gemeinsam machen" auf ihre Wahlplakate, bildet aber niemanden mit erkennbarer Migrationsgeschichte ab. Zur Erinnerung: Knapp ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland hat eine Migrationsgeschichte.

Sie wollten niemanden von der Arbeit abhalten

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak, der Das Plakat mitsamt des Wahlprogramms seiner Partei am Dienstag vorgestellt hat, rechtfertigt die Entscheidung, parteieigene Models abzulichten.

Zum einen wegen der Hygienestandards während der Pandemie und zum anderen, weil man "eine Krankenschwester, eine Polizistin, einen Altenpfleger“ nicht „von der Arbeit abhalten“ wollte.

Wie die Bild erläutert, soll es in der Partei Bedenken gegeben haben, dass sich nach dem Shooting der Kampagne Models als AfD-Anhänger herausstellen.

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