Spott für die USA und Lob für die Wagner-Truppe: Prigoschin vergleicht Söldner mit Al-Qaida

Der Chef der russischen Wagner-Truppe, Jewgeni Prigoschin, soll sich nach dem gescheiterten Putschversuch auf Moskau derzeit in Belarus aufhalten. In Bezug auf den Putsch im westafrikanischen Niger hat auch er sich nun geäußert - und einen kuriosen Vergleich angestellt.

Spott für die USA und Lob für die Wagner-Truppe: Prigoschin vergleicht Söldner mit Al-Qaida
© Mikhail Svetlov@Getty Images
Spott für die USA und Lob für die Wagner-Truppe: Prigoschin vergleicht Söldner mit Al-Qaida

Seit dem gescheiterten Putschversuch in Russland Ende Juni hält sich der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, in Belarus auf. Der Oligarch hat seine Söldner bei einem Marsch gegen Moskau angeführt, der kurz vor der russischen Hauptstadt gestoppt worden ist. Sein erstes Statement dazu kannst du hier nachlesen.

Nach den Ereignissen in Niger ist die Wagner-Gruppe nun wieder vermehrt in den Fokus gerückt - die Aufständischen aus dem westafrikanischen Land sollen laut Angaben mehrerer Quellen bereits die Hilfe der Söldner-Truppe angefordert haben.

Lob für "die Wagner-Jungs"

Wie die Frankfurter Rundschau sowie die Berliner Zeitung berichten, hat sich Prigoschin nun auf seinem Telegram-Kanal zu den Ereignissen geäußert und seine Söldner in den höchsten Tönen gelobt. Er sei "stolz auf die Wagner-Jungs" heißt es.

Im Vergleich mit seiner Söldner-Truppe seien Al-Qaida und ISIS nichts weiter als "kleine, gehorsame, seidige Jungen", führt Prigoschin weiter aus. Damit bezieht er sich auf die Bemühungen der USA, den Konflikt in Niger zu schlichten und spottet über die Sorge des US-Außenministeriums, dass die Wagner-Söldner in Niger zum Einsatz kommen könnten.

Spott für US-Unterstaatssekretärin Nuland

Wie der Spiegel berichtet, haben am 26. Juli Militärs des Landes den amtierenden Präsidenten Bazoum festgesetzt und den Chef der Präsidentengarde Abdourahamane Tiani zum neuen Präsidenten erklärt. Besonders Frankreich und die USA haben sich seither bemüht, den Konflikt zu schlichten und die demokratische Regierung im Land wieder an die Macht zu bringen.

Ein Besuch der US-Unterstaatssekretärin Victoria Nuland hat diesbezüglich jedoch zu keinem Ergebnis geführt - was Prigoschin ebenfalls aufgegriffen hat. Laut ihm habe man vonseiten der USA letztendlich die neue Regierung in Niger akzeptiert, "nur um das PMC Wagner nicht im Land zu treffen".

Währenddessen tut Putin in Russland scheinbar gerade alles dafür, um seine Truppen aufzurüsten - erst kürzlich sind Berichte über eine mögliche Mobilmachung laut geworden. Auch seine Privatarmee will der russische Präsident offenbar aufrüsten.

Verwendete Quellen:

Frankfurter Rundschau: "Prigoschin amüsiert sich über USA im Niger – und vergleicht Wagner-Gruppe mit ISIS und Al-Qaida"

Spiegel: "Umsturz in Niger: Putschisten sollen Wagner-Söldner kontaktiert haben"

Berliner Zeitung: "'Stolz auf die Jungs': Prigoschin äußert sich zum Niger-Putsch und Nuland-Besuch"

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