Spektakulärer Juwelenraub im Louvre: Was steckt wirklich hinter dem verdächtigen Paar?

Ein spektakulärer Diebstahl erschüttert den Pariser Louvre: In der berühmten Galerie Apollon wurden Kronjuwelen im Wert von 88 Millionen Euro entwendet. Zwei Bewohner aus La Courneuve stehen nun im Zentrum der Ermittlungen. Was ist über ihre Rolle bekannt?

Spektakulärer Juwelenraub im Louvre: Was steckt wirklich hinter dem verdächtigen Paar?
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Spektakulärer Juwelenraub im Louvre: Was steckt wirklich hinter dem verdächtigen Paar?
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Mitten im Herzen von Paris, nur wenige Schritte von der Seine entfernt, herrscht an diesem Sonntag im Oktober plötzlich Aufruhr im Louvre. Der Raub in der Galerie Apollon sorgt für Fassungslosigkeit, denn die erbeuteten Schmuckstücke sind bis heute spurlos verschwunden. Im Fokus der Ermittler: ein 37-jähriger Mann und seine 38-jährige Lebensgefährtin, beide aus La Courneuve, einem Vorort im Norden der Hauptstadt. Sie sollen beim Coup eine Schlüsselrolle gespielt oder zumindest geholfen haben. Doch wie stichhaltig sind die Vorwürfe?

Die Verdächtigen: Ein Paar aus La Courneuve im Visier der Ermittler

Die Ermittlungen führten zügig zu zwei Verdächtigen: Der 37-Jährige, kein Unbekannter bei der Polizei, wurde bereits elfmal wegen schwerer Diebstähle und Verkehrsdelikte verurteilt. Nun sitzt er wegen „Diebstahl in organisierter Bande“ und „Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung“ in Untersuchungshaft. Über seine genaue Rolle beim Raub schweigt er bislang – eine Strategie, die viele Fragen offenlässt. Dass sein DNA-Spuren in der bei der Tat verwendeten Hebebühne gefunden wurden, bringt ihn allerdings schwer in Bedrängnis. Pikant: Er und ein weiterer Verdächtiger waren schon 2015 gemeinsam in einen Diebstahl in Paris verwickelt.

Auch die 38-jährige Frau, Mutter und Lebensgefährtin des Hauptverdächtigen, wurde festgenommen. Ihr wird „Beihilfe zum Diebstahl“ und ebenfalls „Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung“ vorgeworfen. Ihre DNA tauchte ebenfalls in der Hebebühne auf. Doch hier ist die Lage weniger eindeutig: Die Staatsanwaltschaft hält es für möglich, dass es sich lediglich um eine Übertragung ihrer DNA handelt – ein sogenannter DNA-Transfer. Im Verhör bestritt sie energisch jede Beteiligung und zeigte sich besorgt um ihre Kinder und die eigene Sicherheit.

Die Ermittlungen werfen auch einen Blick auf das Umfeld der beiden. Während der Mann mit einer langen Liste an Vorstrafen aufwartet, war die Frau bisher nicht polizeilich auffällig. Nachbarn beschreiben das Paar als unauffällig und freundlich, was die Ermittler vor ein Rätsel stellt. Drei weitere Personen, die im Zuge der Festnahmen am 29. Oktober aufgegriffen wurden, kamen wenig später wieder frei – gegen sie reichten die Beweise offenbar nicht aus. Für das Paar endete die Anhörung jedoch mit Untersuchungshaft, die für die Frau mit der Begründung „Gefahr der Absprache und Störung der öffentlichen Ordnung“ besonders betont wurde.

Die Ermittlungen: Spuren, Indizien und offene Fragen

Die Polizei stützt sich bei den Ermittlungen auf modernste Forensik: Neben den DNA-Spuren spielen auch Überwachungsaufnahmen eine entscheidende Rolle. Vier Verdächtige wurden Ende Oktober festgenommen – darunter das Paar, das sich am Stadion Jean-Bouin aufhielt. Drei der Festgenommenen kamen jedoch schnell wieder frei, gegen sie gab es keine ausreichenden Beweise. Die beiden Hauptverdächtigen sitzen weiterhin in Untersuchungshaft. Die Gefängnisunterbringung der Frau wurde mit der Gefahr der Absprache und der öffentlichen Unruhe begründet.

Die gestohlenen Juwelen sind nach wie vor verschwunden. Die Ermittler stehen unter enormem Druck, die wertvollen Stücke aufzuspüren und den Fall aufzuklären. Eine besondere Rolle spielt dabei die Hebebühne, die bereits am 10. Oktober, also neun Tage vor dem eigentlichen Raub, gestohlen wurde. Ob dieselben Täter hinter beiden Taten stecken, ist bislang unklar. Ein weiterer mutmaßlicher Komplize wurde auf Überwachungsbildern erkannt, seine Identität ist aber noch offen.

Die Ermittlungen gehen weit über die Suche nach den Tätern hinaus: Der materielle Schaden von 88 Millionen Euro ist beträchtlich, doch der Verlust der historischen Kronjuwelen wiegt für das Museum besonders schwer. Die Presse, darunter Le Parisien und franceinfo, berichtet regelmäßig über die Fortschritte – bislang allerdings ohne Erfolgsmeldung. Die Staatsanwältin betonte, dass die Beweislage gerade im Fall der Frau noch viele Unsicherheiten birgt. Ihr Anwalt bestreitet jede kriminelle Beteiligung seiner Mandantin und fordert eine sorgfältige Prüfung aller Fakten.

Spannung bleibt: Wie geht es im Fall Louvre weiter?

Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, doch viele Fragen bleiben unbeantwortet. Die Pariser Staatsanwältin betont, dass die Beweislage gegen die Frau unsicher ist – ein Detail, das auch ihr Anwalt immer wieder hervorhebt. Die Behörden arbeiten fieberhaft daran, die noch fehlenden Mitglieder des Kommandos zu identifizieren und die geraubten Kronjuwelen wiederzubeschaffen. Die Ermittlungen richten sich jetzt auch auf das Umfeld des Paares und mögliche weitere Komplizen. Währenddessen wächst der Druck auf Polizei und Justiz, den Ruf des Louvre und die Sicherheit französischer Kulturgüter wiederherzustellen.

Bis dahin bleibt der Fall ein Krimi voller Wendungen – und die Öffentlichkeit fragt sich: Werden die Ermittler das Rätsel um den Louvre-Raub lösen? Die kommenden Wochen könnten entscheidend sein, denn ein vierter Täter, auf Überwachungsvideos erkannt, ist noch auf freiem Fuß. Die Zeit läuft, und der Wert der geraubten Stücke macht die Suche zu einem Wettlauf gegen die Uhr.

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Verwendete Quelle:

Braquage du Louvre : que sait-on du couple mis en examen samedi 1er novembre ? – Libération

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