Putin reagiert in einem Interview auf seine angebliche Paranoia

Heute Nacht wurde im US-amerikanischen Fernsehen ein seltenes Interview mit Wladimir Putin mit dem Moderator Tucker Carlson ausgestrahlt. Viel Neues kam dabei jedoch nicht zum Vorschein.

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Der russische Staatschef Wladimir Putin wird in vielen Medienberichten als paranoid beschrieben. Bekannt sind die Bilder aus Corona-Zeiten, in denen sein Gegenüber sich so weit am anderen Ende eines langen Tisches befand, dass beide kaum noch auf ein gemeinsames Foto passten. Er fühle sich zudem ständig beleidigt und angegriffen. Auch sein Essen soll Putin aus Angst vorkosten lassen.

Ein skandalträchtiges Interview mit Tucker Carlson

In den Vereinigten Staaten ist heute Nacht ein mit Moderator Tucker Carlson, ein ehemaliger Fox-News-Mitarbeiter und Trump-Freund, durchgeführtes Interview ausgestrahlt worden. Zwei Stunden stand Wladimir Putin Rede und Antwort - zumindest mehr oder weniger.

Er hielt unter anderem einen skurrilen Monolog von etwa 30 Minuten über die Geschichte Russlands mit der Ukraine und ging dafür über 1000 Jahre zurück. Alles in allem gab es nur wenig Neues in diesem Interview zu erfahren. Der größte Skandal ist eigentlich das Interview selbst, das mit dem Präsidentschaftswahlkampf in den USA zu tun haben könnte.

Wie paranoid ist Putin wirklich?

Auch wenn das Interview hauptsächlich aus weichgespülten Fragen bestand, die den russischen Präsidenten in einem guten Licht darstellen wollten, gab es doch ein paar Highlights. Denn Carlson warf Putin bezüglich eines möglichen Angriffs der USA auf Russland Paranoia vor: "Für amerikanische Ohren klingt das paranoid."

Dieser konterte kalt: "Führen wir eine Talkshow oder ein ernstes Gespräch?" Und Putin tat die Aussage damit ab, dass er dies nie geäußert hätte. Er stellte aber klar, dass die Vereinigten Staaten es in der Hand hätten, ob in Bezug auf den Ukraine-Krieg Verhandlungen geführt werden. Sie sollten die Waffenlieferungen einstellen, dann sei alles schnell geklärt.

Russische Soldaten nur "in einem Fall" nach Polen

Der deutsche Nachbarstaat und NATO-Verbündete Polen rüstet auf. Das osteuropäische Land lässt es nicht darauf ankommen und hat auf Putins Drohungen reagiert. Doch in diesem Interview klang das alles anders. Darauf angesprochen, ob er sich vorstellen könne, russische Soldaten nach Polen zu schicken, entgegnete Putin nur: "Nur in einem Fall: Wenn Polen Russland angreift."

Den Vereinigten Staaten legte er nahe, amerikanische Waffenlieferungen einzustellen, da die USA selbst genug Probleme hätten. Eine Lösung bot er ebenfalls an: "Wäre es nicht besser, mit Russland zu verhandeln?"

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Verwendete Quellen:

MSN: Wladimir Putin krank oder irre?: Kremlchef aufgebracht! Putin packt über seine angebliche Paranoia aus

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