Forscher lüftet Details zu Erdrotation: Müssten unsere Tage eigentlich kürzer sein?

Unser Tag hat 24 Stunden, ein Jahr hat 365 Tage - zumindest laut unserer allgemeingültigen Festlegung. Ein Wissenschaftler hat das genauer untersucht und enthüllt nun, dass die Realität scheinbar ganz anders aussieht. Denn unsere Tage sind in Wahrheit kürzer.

Forscher lüftet Details zu Erdrotation: Müssten unsere Tage eigentlich kürzer sein?
© ZCH@Pexels
Forscher lüftet Details zu Erdrotation: Müssten unsere Tage eigentlich kürzer sein?

Gemäß unseres allgemeinen Verständnisses von der Dauer eines Tages braucht die Erde genau 24 Stunden, um eine volle 360-Grad-Drehung hinzulegen. Ein Forscher der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA hat dies nun jedoch als falsch entlarvt.

Wie Planetenforscher James O'Donoghue laut Angaben von msn erklärt, hat die Erde ihre 360-Grad-Drehung bereits nach 23 Stunden und 56 Minuten vollendet - unsere Tage müssten demnach doch eigentlich vier Minuten kürzer sein. Wie passt das nun zusammen?

Vier Minuten zu viel

Wie O'Donoghue laut msn weitererklärt, liege das daran, dass sich die Menschheit entschieden habe, die Tage nicht anhand der Rotation der Erde, sondern gemäß der Position der Sonne festzulegen. Nach einer 360-Grad-Drehung stehen sich Sonne und Erde nämlich nicht an genau dem gleichen Punkt gegenüber, wie zuvor.

Wenn die Erde sich nach 23 Stunden und 56 Minuten einmal um sich selbst gedreht hat, steht sie der Sonne nicht an genau dem gleichen Punkt gegenüber, da sie sich stetig auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne weiter bewegt. Um nach jedem Tag wieder die gleiche Position zu erreichen, muss sich die Erde noch um einen Grad - also vier Minuten - weiterdrehen.

Zwei Arten von Tagen

O'Donoghue spricht hier von zwei verschiedenen Tagen: Die sogenannten "siderischen Tage" richten sich dabei nach der exakten Rotation der Erde - also nach der Vollendung einer 360-Grad-Umdrehung. Die Ausrichtung nach der Sonnenposition wird als "Sonnentage" bezeichnet und dauert vier Minuten länger. Nach diesen Sonnentagen richtet sich auch unser allgemein bekannter Tagesrhythmus.

Wie msn O'Donoghues Erklärungen weiter ausführt, würde die Sonne jeden Tag ungefähr vier Minuten früher aufgehen, wenn wir Menschen uns nach den siderischen Tagen richten würden. Wir hätten also 366 Tage, und nicht 365, wie im Falle der Sonnentage. Es komme also ganz auf die Bemessungsgrundlage an, so O'Donoghue weiter.

Verwendete Quelle:

msn: "Die Animation eines Wissenschaftlers zeigt, dass es auf der Erde zwei Arten von Tagen gibt: Der Mensch nutzt den, der 4 Minuten länger ist"

NASA: Erde und Mond entfernen sich angeblich voneinander, das sind die Folgen für die Erde NASA: Erde und Mond entfernen sich angeblich voneinander, das sind die Folgen für die Erde