Heftige Unwetter mit Sturzfluten angekündigt, Dürre bleibt: "Es wird böse"

Nichts scheint die Deutschen momentan so sehr zu beschäftigen wie das Wetter, welches sich seit geraumer Zeit in vielen Extremen zeigt. Laut einem Experten könnte es schon heute richtig ungemütlich werden.

Ein Auto kämpft sich durch die Wassermassen
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Ein Auto kämpft sich durch die Wassermassen

Nachdem der Sommer stellenweise immer noch viel zu heiß ist, soll es sich heute zumindest ein wenig abkühlen: Regen ist in Teilen Deutschlands im Anmarsch. Leider könnte der zum Problem werden.

Zu viel Regen auf einmal

Gab es in den letzten Wochen zu wenig Regen, könnte es in den nächsten Tagen zu viel des Guten werden. Wetter.de spricht von möglicherweise "heftigen Überflutungen", der Berliner Kurier sagt für heute im Nordosten "Starkregen mit Sturzfluten" voraus.

Meteorologe Martin Pscherer von Wetter.de spricht von unglaublichen Zahlen:

Neben Sturmböen und Hagel, der mancherorts für weiße Landstriche sorgen könnte, sehen die Wettercomputer insbesondere den Regen als größte Gefahr. Häufiger werden 20 bis 50 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit berechnet, örtlich sind sogar mehr als 100 Liter nicht auszuschließen. Selbst Spitzen von bis 350 Liter pro Quadratmeter sind, je nach Wettermodell, denkbar - das entspricht übrigens dem halben Jahresniederschlag von Berlin. Bei diesen Summen kommt es natürlich sehr darauf an, ob Regionen mehr als einmal von den Gewittern getroffen werden und wie sich dann die Niederschläge aufsummieren.

Wichtig ist aber auch zu wissen: Der anhaltenden Dürre wird damit wohl kein Ende gesetzt.

Der Meteorologe Dominik Jung verrät, wie ein befreundeter Landwirt die Lage einschätzt. Er zitiert ihn mit den Worten:

Wenn das so weitergeht, das wird wirklich böse.

Bessere Verteilung notwendig

Auch, wenn es insbesondere im Nordosten zu flutartigen Wassermassen kommen sollte: Die letzten Wochen waren einfach zu heiß. Der Experte Dominik Jung redet gegenüber bei Wetter.netvon mehreren regnerischen Monaten, die notwendig sind, damit sich die ausgetrockneten Böden erholen können:

Wir brauchen flächendeckenden Landregen. Über 3 bis 4 Monate verteilt mindestens 400 bis 500 Liter Niederschlag. Die Böden müssen mal wieder ordentlich bis in die Tiefe durchfeuchtet werden. Dieser ist aber nicht in Sicht.

Für den September sollen die Werte dann aber immerhin nur noch an der 30-Grad-Marke kratzen, insbesondere im Westen des Landes sollte noch niemand seine T-Shirts und Sommerkleider auf den Dachboden verbannen.

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