"Frei gehandeltes Gas wird immer weniger": Bundesnetzagentur rechnet mit weiteren Teuerungen

Der Präsident der Bundesnetzagentur ist sich sicher, dass es sich bei den derzeitigen Gaspreisen nicht um die letzte Teuerung handeln würde. Auf was wir uns noch einstellen müssen, erklären wir euch hier.

"Frei gehandeltes Gas wird immer weniger": Bundesnetzagentur rechnet mit weiteren Teuerungen
© wenbin@Getty Images
"Frei gehandeltes Gas wird immer weniger": Bundesnetzagentur rechnet mit weiteren Teuerungen

Die letzten Monate haben uns gezeigt, dass Gas aus Russland zwar in großen Mengen vorhanden ist, doch verlassen sollten wir uns darauf keineswegs. Im Gegenteil: Die deutsche Politik sucht nun auch wie viele andere einen Ausweg aus der russischen Gas-Abhängigkeit.

Gas-Engpässe werden verschärft und die Preise noch teurer

Doch so einfach scheint das hierzulande nicht zu gehen. So würden wir uns mitten in einer Energiekrise befinden, die auch Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, gegenwärtig sieht. Ihm zufolge würde es noch weiter zu Gas-Engpässen kommen. So erklärt er laut Tagesspiegel:

Das Gas, das in Europa frei gehandelt wird, dürfte sukzessive weniger werden. Wenn die Schraube weiter angezogen wird, seien es auch nur kleine Schritte, wird Gas noch teurer.

Auch wenn der Netzagentur-Chef nicht davon ausgeht, dass Russland auch Deutschland das Gas abdrehen wird - so wie Wladimir Putin dies bei Polen und den Niederlanden getan hat -, lässt sich das nicht mit Sicherheit sagen.

Daher müssen Wege gefunden werden, wie Deutschland langfristig selbst darauf verzichten könnte. Ein Notfallplan würde im Falle von Engpässen die Verteilung koordinieren, wie ihn der Focus zitiert.

Öko-Strom alleine wird nicht reichen

Alle Hoffnung liegt im Öko-Strom, doch dieser alleine dürfte nicht reichen, wie Expert:innen vermuten lassen. Der Grund liegt in der fehlenden Speichermöglichkeit und der schwankenden Stromproduktion, so die Bild.

Bedeutet dies zwingend eine Rückkehr zur Atomkraft? Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern, fordert bereits eine Verlängerung der Kernkraft für die letzten drei aktiven Atomkraftwerken in Deutschland.

Auch Nuklearforscherin Annalisa Manera von der ETH Zürich sieht es beinahe unmöglich, einen Weg aus der Gas-Abhängigkeit zu schaffen ohne Kohle- oder Kernkraftwerke.

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