Tarifstreit zwischen EVG und Bahn: Dritter Warnstreik angekündigt

Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Eisenbahngewerkschaft (EVG) und den Bahnunternehmen dauern weiter an. Nachdem eine Einigung immer noch nicht in Aussicht steht, hat die Gewerkschaft nun einen weiteren Warnstreik angekündigt, der Deutschland erneut weitgehend lahmlegen soll.

Tarifstreit zwischen EVG und Bahn: Dritter Warnstreik angekündigt
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Tarifstreit zwischen EVG und Bahn: Dritter Warnstreik angekündigt

Der Tarifstreit zwischen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und den deutschen Bahnunternehmen dauert weiter an. Seit mittlerweile zwei Monaten verhandelt die Gewerkschaft mit den Arbeitgebern von der Bahn über höhere Löhne, wie die Zeitung BILD berichtet.

Die Forderung lautet: Eine Lohnerhöhung von mindestens 650 Euro beziehungsweise 12 Prozent im Monat. Die Deutsche Bahn ist bereits mit einem Angebot von einer 8- bis 10-prozentigen Lohnsteigerung sowie einem steuerfreien Inflationszuschuss von insgesamt 2.850 Euro entgegengekommen. Dieser Vorschlag hat bei der EVG bisher jedoch keinen Anklang gefunden.

Keine Einigung über Lohnfrage

Die Konsequenz vonseiten der Gewerkschaft lautet nun: Es wird erneuet einen Warnstreik geben. Wie die BILD-Zeitung sowie ZDF berichten, soll der Streik am kommenden Sonntag um 22 Uhr beginnen und bis Dienstagnacht um 24 Uhr andauern. Ganze 50 Stunden soll dieser Streik also insgesamt dauern und den Druck auf die rund 50 an den Verhandlungen beteiligten deutschen Bahnunternehmen noch einmal erhöhen.

Die Folge: Der Regional-, Fern- und Güterverkehr wird demnach deutschlandweit komplett lahmgelegt. Die Auswirkungen werden weitreichend sein, heißt es auch vonseiten der EVG, da eine hohe Beteiligung am Warnstreik erwartet wird. Man wolle erneut Druck auf die Arbeitgeber machen, da diese "uns keine andere Wahl lassen".

Dritter Warnstreik nach längeren Verhandlungen

Der drohende Totalausfall scheint seine Wirkung nicht zu verfehlen: Es gibt bereits offene Beschwerden zu dem Vorhaben der EVG. Der Personalvorstand der Deutschen Bahn, Martin Seiler, bewertet das Vorgehen der Gewerkschaft als "irrsinnig" und "restlos überzogen". Laut ihm komme der geplante Ausfall einem "Vollstreik ohne Urabstimmung" gleich. Statt zu streiken solle man lieber versuchen, Kompromisse zu finden.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft hat bereits Ende März gemeinsam mit der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di zum bundesweiten Warnstreik aufgerufen, Ende des vergangenen Monats hat die EVG dann im Alleingang die Mitarbeiter:innen der Bahngesellschaften zu einem achtstündigen Streik aufgerufen. Nun soll es also zum insgesamt dritten Warnstreik kommen, wie BILD berichtet.

Verwendete Quellen:

BILD: "50-Stunden-Streik von Sonntag bis Dienstag! Bahn legt Deutschland schon wieder lahm"

ZDF: "EVG kündigt Streiks an: Ab Sonntag: 50 Stunden Streik bei der Bahn"

EVG: "Dritter bundesweiter Warnstreik der EVG angekündigt"

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