So sehr sie es auch genießt, wenn Fans ihren Namen rufen oder ihr Trikot tragen, so sehr scheint sich Jule Brand manchmal auch zu wünschen, nicht so bekannt zu sein. Das hat sie in einem Interview kurz nach dem Auftaktsieg der DFB-Frauen gegen Dänemark verraten. Denn es kam schon zu einigen unangenehmen Momenten.
"Nach Spielen angefeindet": Fußballerin Jule Brand verbringt weniger Zeit auf Social Media
Die 22-Jährige kämpft aktuell zusammen mit den anderen Nationalspielerinnen um den EM-Titel. Dass die Frauen dabei locker mit ihren männlichen Kollegen mithalten können, haben sie bereits mit einigen Titeln bewiesen.
Doch noch immer scheint es für Fußballerinnen nicht so leicht zu sein, sich in diesem männerdominierten Sport durchzusetzen. So kam es wohl schon häufiger vor, dass sich die junge Nationalspielerin, die mittlerweile auch beim französischen Erstligisten Olympique Lyon unter Vertrag steht, so manch unangebrachter Kritik im Netz stellen musste, wie sie BILD schildert:
Bei Instagram lese ich keine Nachrichten. Das ist entspannter. Früher habe ich meine Nachrichten immer gelesen. Es waren immer wieder unangebrachte Nachrichten dabei. Da wird man als Spielerin scharf kritisiert und nach Spielen auch angefeindet. Das bleibt leider ein bisschen hängen, auch, wenn man sich eigentlich nicht dafür interessieren möchte. Damit es mich gar nicht erst beeinflusst, schaue ich mir diese Nachrichten nicht mehr an.
Auch das Gegenteil passiert – Fans bitten den DFB-Star um Dates
Die Mittelfeldspielerin räumt aber auch ein, dass sie auch viele positive Nachrichten und Kommentare erhält. Insgesamt seien ihre Fans eher sympathische Menschen. Obwohl auch so mancher (junge) Mann nichts unversucht lässt, Brand auf ein Date einzuladen – online wie offline:
[Zu meiner Zeit in] Wolfsburg waren die Fans immer direkt nach dem Training bei uns. Wenn wir zum Auto gelaufen sind, wurde mir immer wieder ein Zettel mit Telefonnummer oder Instagram-Account zugesteckt. [...] Nachrichten [an meinen Instagram-Account] von Jungs oder Männern waren auch oft dabei. Manche versuchen es auf sehr sympathische Art, mit einem Smiley oder einem interessanten Spruch. Übergriffige Sachen waren bislang nicht dabei.
"Komisches Gefühl": Dass Fans Jule Brands damalige Adresse herausfanden, machte ihr Sorgen
Insgesamt kann sich die gebürtige Pfälzerin also allem Anschein nach nicht groß beklagen, die meisten Fan-Kontakte scheint sie eher positiv zu bewerten. Es habe in ihrer Karriere jedoch auch einen Moment gegeben, in dem es ihr dann doch ein bisschen zu persönlich wurde:
Im Gespräch mit BILD erzählt die Nationalspielerin, dass sich in ihrer Zeit beim VFL Wolfsburg wohl ihre damalige Adresse herumgesprochen hatte – und einige Fans ihr daraufhin Post nach Hause schickten oder Geschenke hinterließen:
Leute haben mir dann auch etwas in den Briefkasten geworfen. Es war nie etwas Schlimmes dabei, eher Briefe und Schokolade, oft auch von kleinen Mädels. Ich hatte dennoch ein komisches Gefühl.
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Verwendete Quellen:
BILD: EM-Star Jule Brand: Männer stecken mir ihre Handy-Nummern zu
Bunte: Handynummern, Briefe, Schokolade: DFB-Star Jule Brand spricht über aufdringliche Männer