Besorgniserregende Entdeckung in der Ostsee: Gefahr für das Klima?

Fast täglich machen Forschungsteams neue, bahnbrechende Entdeckungen. Ein Team von Wissenschaftler:innen hat nun jedoch etwas entdeckt, das Sorge bereiten dürfte - in der Ostsee ist ihnen ein großes Methangas-Leck aufgefallen.

Besorgniserregende Entdeckung in der Ostsee: Gefahr für das Klima?
© MaslennikovUppsala@Getty Images
Besorgniserregende Entdeckung in der Ostsee: Gefahr für das Klima?

In der Ostsee vor der schwedischen Südostküste hat ein Team von Forscher:innen eine Entdeckung gemacht, die ihnen Sorge bereitet: In einer ungewöhnlichen Tiefe von 400 Meterntritt eine ungewöhnlich große Menge an Methangas aus dem Meeresboden aus.

Das Team von Wissenschaftler:innen der Universität Stockholm sowie der Linné-Universität hat den Austritt bei einer Expedition im sogenannten Landsorttief bemerkt. Von der Expedition und der Entdeckung berichten unter anderem die Zeitung Welt, das Magazin ntv sowie das Magazin Express über msn.

Ungewöhnlich große Menge an Methangas

Methan-Austritte im Meer sind nicht unbedingt unüblich - bereits zuvor haben Forscher:innen Methan-Blasen in einer Höhe von 150 bis 200 Metern über dem Meeresboden entdeckt. Das Gas bildet sich hier unter anderem beim natürlichen Abbau von organischem Material, wird jedoch normalerweise vor allem durch menschlichen Einfluss erzeugt.

Ein Austritt von derart großen Methan-Blasen in einer solchen Tiefe sei jedoch ungewöhnlich, wie die Forscher:innen am vergangenen Freitag mitgeteilt haben. Zudem seien die Blasen sehr nah an der Wasseroberfläche gewesen.

Ursache soll näher untersucht werden

Warum genau eine so große Menge an Methangas freigesetzt worden ist, ist bisher noch unklar, wie es weiter heißt. Die Forscher:innen wollen den Ursprung dieses Phänomens nun weiter untersuchen und auch herausfinden, ob es auch an anderen Stellen in der Ostsee vorkommt. Erklären könne man sich das Ganze jedoch damit, dass am Grund der Ostsee der Sauerstoffgehalt recht niedrig ist, wie Christian Stranne von der Universität Stockholm erklärt.

Somit können die Blasen länger erhalten bleiben und bis an die Oberfläche gelangen. Das könnte jedoch in der Summe fatal werden, denn Methangas ist für das Klima deutlich schädlicher als CO2. Ebenso kann es schädlich für die menschliche Gesundheit sein - eine Gefahr die beispielsweise auch das Auftauen des Permafrostbodens mit sich bringen könnte.

Verwendete Quellen:

msn/Express: "'Noch nie zuvor gesehen': Forschende machen unheilvolle Entdeckung in der Ostsee"

Welt: "Schwedische Forscher entdecken großen Methangas-Austritt in der Ostsee"

ntv: "Blasen in der Tiefe ungewöhnlich Forscher entdecken Methan-Leck in Ostseeboden"

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