Verbrennungen: An diese wichtige Erste-Hilfe-Maßnahme denkt fast niemand

Verbrennungen sind schnell passiert: Hier eine hektische Geste, da eine kleine Kinderhand, die die Welt erforscht und schon ist das Unglück geschehen. Dann gilt es, schnell zu handeln.

Ein Mann verbrennt sich die Finger an einem Topf
© helovi@Getty Images
Ein Mann verbrennt sich die Finger an einem Topf

Viele wissen, dass die betroffene Körperstelle sofort unter fließendes Wasser gehalten werden sollte, doch genau hierbei passiert einigen ein unbedachter Fehler.

Die Zeit ist entscheidend

Eine in der Fachzeitschrift Annals of Emergency Medicine veröffentlichte australische Studie nimmt die Behandlung von 2.495 Kindern, die Opfer von Verbrennungen wurden, genauer unter die Lupe. Sie beobachten vor allem deshalb vor allem Kinder, weil diese am häufigsten von Brandwunden betroffen sind: Eins von vier Verbrennungsopfern ist erst zwischen 0 und 4 Jahren alt.

Die Studie belegt, dass zwar viele Menschen bei Verbrennungen den richtigen Reflex haben, nämlich die Brandwunde schnell unter Wasser zu halten, allerdings würden viele den Hahn wieder abstellen, sobald der Schmerz einigermaßen abgeklungen sei. Genau das ist ein Fehler: Die betroffene Stelle sollte nämlich mindestens 20 Minuten lang durch das Wasser benetzt werden.

Die Ergebnisse sprechen für sich

Wie entscheidend es ist, Verbrennungen lange genug zu kühlen, zeigt die Studie anhand eindrucksvoller Zahlen: Kinder, die ihre Brandwunde 20 Minuten unter fließendes Wasser gehalten hatten, hatten eine 40 % höhere Wahrscheinlichkeit, keine Hauttransplantation zu benötigen.

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Ein Kind spielt mit einer Herdplatte Prostock-Studio@Getty Images

Außerdem sank die Wahrscheinlichkeit um 35,8 %, wegen der Verletzung in ein Krankenhaus zu müssen; die Wahrscheinlichkeit, eine Operation durch das richtige Handeln umgehen zu können, lag sogar bei 42,4 %.

Forscher Bronwyn R. Griffin behauptet sogar, dass die Maßnahme bis nach drei Stunden des Unfallhergangs wirksam sei:

Egal, ob Sie ein Elternteil oder Sanitäter sind, wir empfehlen ihnen ausdrücklich, die Verbrennung eines Kindes 20 Minuten unter kühles fließendes Wasser zu halten. Das ist das beste Mittel, um den Schweregrad von Gewebeschädigungen zu reduzieren.

Aufpassen bei großflächigen Verbrennungen

Die empfohlenen Maßnahmen gelten laut DRK allerdings nur für kleinflächige Verbrennungen ("als Maßeinheit für kleinflächige Verbrennungen gilt hier die Größe der Handfläche des Betroffenen").

Kühlt man größere Verbrennungen, läuft man Gefahr, den Kreislauf zu sehr zu belasten:

Durch den Verlust der Haut und ihrer Schutzfunktion ist bei Verbrennungsopfern die Wärmeregulation des Körpers gestört, daher muss bei der Erstversorgung eine weitere Auskühlung unbedingt vermieden werden.
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