Atomrakete als Spende? In den USA erhält die Polizei einen merkwürdigen Anruf

Manchmal findet man ja ungeahnte Schätze im Keller, auf dem Dachboden oder in der Garage. Dieser Fund aus den USA dürfte jedoch so ziemlich alles toppen.

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Im Bundesstaat Washington sorgte ein Anruf am vergangenen Mittwoch bei der Polizei für mächtig Wirbel: Ein Mann wollte einem Museum nach eigener Aussage eine Atomrakete spenden, die er in seiner Garage hatte. Die Polizei machte sich vor Ort ein Bild.

Mann will Atomrakete an Museum spenden

Die Polizei der Stadt Bellevue in Washington hat zuletzt einen merkwürdigen Anruf erhalten: Ein Militärmuseum in Ohio hatte gemeldet, dass ein Bewohner Bellevues eine Atomrakete als Ausstellungsstück spenden wolle. Diese sei derzeit, laut Aussagen des Mannes, in seiner Garage untergebracht.

Nach diesem alarmierenden Anruf schickte die Polizei ein Sprengkommando zur genannten Adresse – wohl sehr zur Überraschung des Mannes: Er sei vom Museum nicht darüber informiert worden, dass die Polizei zu ihm kommen würde.

Rakete war Teil eines Immobilienkaufs

Wie er den Beamt:innen schilderte, sei die Rakete ursprünglich im Besitz eines Nachbarn gewesen – er habe dessen Haus nach dessen Ableben gekauft und die Atomrakete dabei entdeckt. Wie allerdings der verstorbene Nachbar des Mannes an die inaktive Atomrakete gelangt war, ist bisher nicht bekannt.

Bei dem mittlerweile stark verrosteten Gerät handelt es sich laut einer späteren Pressemitteilung der Polizei um eine Rakete aus dem Kalten Krieg, die von den USA und Kanada eingesetzt wurde – wobei es nur einen einzigen Abschuss (1957) gegeben haben soll, bevor die Produktion 1962 eingestellt wurde:

Es handelt sich tatsächlich um eine Douglas AIR-2 Genie (frühere Bezeichnung MB-1), eine ungelenkte Luft-Luft-Rakete, die für den Transport eines 1,5 kt schweren W25-Atomsprengkopfs ausgelegt ist.

... und ist laut Polizei ungefährlich

Wie zu erwarten, sei die Rakete jedoch zu jeder Zeit ungefährlich gewesen, da an ihr kein Sprengkopf befestigt war. Dennoch habe man den Anruf aus dem National US Air Force Museum ernst genommen und sich versichern wollen, dass die Evakuierung der 150 000 Stadtbewohner wirklich nicht nötig sei.

In einem Posting auf der Plattform X(ehemals Twitter) schreibt die Polizei Bellevue zudem, in Anlehnung an den Song Rocket Man von Elton John:

Und wir glauben, dass es sehr, sehr lange dauern wird, bis wir wieder einen solchen Anruf erhalten.

"Artefakt ohne Explosionsgefahr": Mann darf Rakete restaurieren und spenden

Der Mann kann also aufatmen – wie ein Polizeisprecher schildert, darf er die Rakete behalten und für das Museum restaurieren:

Da der Gegenstand inaktiv war und das Militär ihn nicht zurückverlangte, überließ die Polizei ihn dem Nachbarn, um ihn für die Ausstellung in einem Museum wiederherzustellen.

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Verwendete Quellen:

X: @BvuePD

BBC: Inert nuclear missile found in US man's garage
Seattle Times: Police investigate military-grade rocket in Bellevue garage

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