Kinderärzte impfen Eltern: Impfpriorisierung soll in Kürze aufgehoben werden

Noch müssen sich gesunde Deutsche gedulden, bis sie eine Spritze gegen das Coronavirus erhalten. Da aber bald alle Risikogruppen immunisiert sind, öffnen die Impfstellen dann für alle.

Bald wird die Impfreihenfolge aufgehoben
© Mufid Majnun@Unsplash
Bald wird die Impfreihenfolge aufgehoben

Seit Beginn der Impfkampagne warten viele Menschen sehnsüchtig auf einen Termin. Manche müssen länger warten, da bestimmte Personengruppen bevorzugt werden.

Alte und Kranke werden vor allen anderen immunisiert, so sieht die Lage in Deutschland momentan noch aus. Doch diese Reihenfolge könnte schon in wenigen Wochen aufgehoben werden.

Ende der Priorisierungen schon im Mai?

Momentan erhalten die Impfzentren in Deutschland noch jede Woche 2,25 Millionen Impfdosen. Die Hausärzte erhalten seit einigen Tagen nur noch die Hälfte der zugesagten Dosen.

Die Kassenärzte in Deutschland rechnen jedoch damit, dass die Impfstofflieferungen wie vereinbart im Mai zunehmen werden. Dann hätten auch die Hausarztpraxen viel mehr Impfstoff zur Verfügung.

Laut dem Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, könnten dann auch die Fachärzte anfangen zu impfen, wodurch sich die Geschwindigkeit noch deutlich erhöhen würde.

Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erklärt er, dass sich wohl bald immer mehr Menschen impfen lassen können, die nicht zu den bisher berechtigten Gruppen gehören:

Ich rechne damit, dass im Mai auch die Priorisierungsvorschriften sukzessive fallen und von dann an jeder Erwachsene eine Impfung erhalten kann.

Bald alle Gefährdeten geimpft

In Deutschland sind laut Gassen zum jetzigen Zeitpunkt fünf Millionen Risikopatienten komplett immunisiert. Ca. 16 Millionen haben ihre erste Spritze erhalten.

Da insgesamt um die 23 Millionen Menschen Impfpriorität haben, sollten die Impfzentren und Arztpraxen in absehbarer Zeit alle Risikogruppen vollständig immunisiert haben.

Dann könnten auch weniger gefährdete Gruppen Gebrauch vom Impfangebot machen. Da noch kein Corona-Impfstoff für Kinder zugelassen ist, könnten Kinderärzte zum Beispiel die Eltern impfen.

Allgemein sollen die Fachärzte stark in den Prozess mit einbezogen werden. Diese hätten zum Großteil langjährige Impferfahrung, was eine große Bereicherung für die Impfkampagne Deutschlands wäre.

In der Zukunft könnte sich der Impfprozess sogar noch stärker beschleunigen. Pfizer entwickelt zum Beispiel aktuell zwei weitere Corona-Medikamente und in Israel arbeiten Forscher an einer Schluckimpfung.

Corona: Krankenschwester verstirbt kurz nach AstraZeneca-Impfung Corona: Krankenschwester verstirbt kurz nach AstraZeneca-Impfung