Augenfarbe verrät Krankheitsrisiko: Das kann anhand der Iris abgelesen werden

Unsere Augen verraten viel über uns, so können durch die Iris auch Krankheiten erkannt werden.

Auge, Iris, Farbe, Krankheit
© amandadalbjorn@UNSPLASH
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Ob blaue, grüne, braune oder graue Augen - so unterschiedlich die Farben sind, so verschieden sind auch wir als Menschen. Doch anhand unserer Augenkann nicht nur unser Sterberisiko erkannt werden, sondern bestimmte Krankheiten.

Farbe der Iris

Zur Hilfe dient die Farbe der Iris. An ihr können Risikofaktoren "für bestimmte Augenerkrankungen" festgemacht werden, wie t-online beschreibt. Übrigens haben laut der Deutschen Gesellschaft für Augenheilkunde 90 Prozent der Menschen braune, der Rest blaue, graue und grüne Augen.

Grund für die Verfärbung sei eine hohe Konzentration von Melanin in der Iris, der "Farbstoff, der neben der Augen- auch die Haut- und die Haarfarbe" festlegt. Professor Dr. med. Claus Cursiefen, Direktor des Zentrums für Augenheilkunde am Uniklinikum in Köln erklärt gegenüber t-online:

Das Melanin hat dabei immer dieselbe bräunliche Farbe – auch grüne und blaue Augen besitzen keine anderen Farbstoffe.

Melanin ist verantwortlich

Laut Medscape beruhen die weitere Farbschattierungen auf "Lichtbrechungseffekten, die bei verschiedenen Melaningehalten zum Tragen kämen". Bei der Pigmentstörung Albinismus bleiben die Augen sehr hell, also ganz ohne Melanin. Je nach Lichteinfall könne dann auch der "rote Augenhintergrund hindurchschimmern".

Melanin sei wichtig für uns, da es vor dem Sonnenlicht schützt, indem es "sowohl den sichtbaren Teil des Lichtspektrums als auch dessen UV-Anteil" filtert. Je nach Augenfarbe sei das Risiko, an einer Augenkrankheit zu leiden, unterschiedlich.

Helle Augen

Bei Menschen mit hellen Augen kann die chronische Erkrankung namens Makuladegeneration auftreten. Sie betrifft beide Augen und entsteht an der Netzhaut. Mit dem Alter gehe dann die Sehfähigkeit im Bereich des scharfen Sehens, also an der Makula, verloren.

Typisch bei hellen Augen ist ein niedriger Melaninspiegel und daher sei starke Lichtempfindlichkeit vorhanden. Für die Erkrankung sei jedoch eine Störung des Stoffwechsels verantwortlich. Der Experte erklärt:

Bei der Entstehung der AMD spielen freie Radikale, oxidativer Stress und die Ansammlung von Abfallprodukten im Bereich der Netzhaut eine Rolle – Prozesse, die durch UV-Licht verstärkt werden.

Tumorrisiko

Doch diese chronische Erkrankung sei nicht die einzige bei hellen Augen. Menschen mit einer hellen Augenfarbe neigen zu einem erhöhten Risiko, an einem "uvealen Melanom zu erkranken, einem aggressiven Tumor der Aderhaut", so die Quelle.

Dieser Krebstyp sei zwar "sehr selten", sei jedoch bei Menschen aus Europa häufiger vorzufinden als bei Menschen asiatischer oder afrikanischer Abstammung, so Professor Dr. med. Nikolaos Bechrakis, Direktor der Universitätsaugenklinik Essen.

Grauer Star bei dunklen Augen

Doch nicht nur bei Menschen mit hellen Augen sind Augenkrankheiten vorzufinden, auch eine dunkle Iris kann zu einem Grauen Star führen. Die Linseneintrübung entwickle sich bis zu viermal so häufig bei braunen Augen als bei blauäugigen Menschen. Erklärt werden könnte dies laut Cursiefen so:

Eine Theorie hierzu besagt, dass in der vorderen Augenkammer eine umso höhere Temperatur herrscht, je mehr Licht durch die Iris absorbiert wird. [...] Die Beispiele zeigen, dass scheinbar unbedeutende Faktoren wie die Augenfarbe im klinischen Alltag durchaus relevant sein könnten.

Verwendete Quellen:

t-online: 'Was Ihre Augenfarbe über Ihr Krankheitsrisiko verrät'

MDR: 'Augengesundheit: Irisfarbe ein wenig beachteter Risikofaktor'

Medscape: 'Nicht nur optisch ein Unterschied: Melaningehalt der Iris beeinflusst Risiko für Augenerkrankungen'

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