AstraZeneca: Die Niederlande ziehen die Notbremse

Zuvor haben schon Dänemark, Norwegen, Island, Bulgarien und Irland bekanntgegeben, dass sie Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff für einige Wochen aussetzen werden. Nun drücken auch die Niederlande die Pause-Taste bei der Verabreichung dieses Vakzins.

Gleich mehrere Länder stoppen Impfung mit AstraZeneca
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Gleich mehrere Länder stoppen Impfung mit AstraZeneca

Seit seiner Zulassung für das Impfen der breiten Masse ist der Impfstoff von AstraZeneca umstritten. Nun besteht der Verdacht, er könnte in Verbindung mit schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen stehen.

Die Sache mit AstraZeneca

Nachdem sich vermehrt Experten und Politiker für die Verwendung des umstrittenen Impfstoffes ausgesprochen haben, lässt sich sogar der Dalai Lama damit impfen.

Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim selbst würde nicht zögern, sich den AstraZeneca-Impfstoff spritzen zu lassen und argumentiert, dass die Zweifel, die im Volk aufkommen, von der momentan "sehr durchwachsenen medialen Zeit" her stammen.

Doch nachdem vor Kurzem sogar bekannt wurde, dass AstraZeneca bald als erster Impfstoffhersteller Kinderstudien durchführen würde, geht der Versuch, die Menschen zu mehr Offenheit gegenüber dem Vakzin zu motivieren, nun allerdings nach hinten los.

Länder ziehen die Notbremse

Nach mehreren bekanntgewordenen Fällen von schweren Nebenwirkungen und einigen Todesfällen anschließend an die Impfung mit AstraZeneca, ist Dänemark das erste Land, das die Verwendung dieses Impfstoffes vorübergehend stoppt.

Seinem Beispiel folgen Norwegen, Island, Bulgarien und Irland. Schließlich rät auch die niederländische Arzneimittelbehörde zum Treffen dieser Vorsichtsmaßnahme.

Es wird vermehrt über schwere Fälle von Blutgerinnseln bei Geimpften berichtet. In wenigen Fällen treten Hirn- oder Hautblutungen auf, selten kommt es zum Tod. So verstarb vor Kurzem eine österreichische Krankenschwester im Anschluss an die Impfung.

Beschwerden nach oder wegen der Impfung?

Somit pausieren die Niederlande die Verimpfung des Stoffes nun ebenfalls für vorerst zwei Wochen. Weitere Untersuchungen würden vorgenommen werden, berichtet der niederländische Gesundheitsminister Hugo de Jonge:

Die entscheidende Frage ist, ob die Beschwerden nach oder wegen der Impfung auftraten

Bisher sind in den Niederladen keine Fälle von schweren Nebenwirkungen bekannt und auch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA verneint einen Zusammenhang zwischen Impfung und Blutgerinnseln.

Im Allgemeinen tendieren Experten sogar zu einer positiven Sichtweise auf Nebenwirkungen. Diese sollen ein gutes Zeichen sein, da sie die Arbeit des Immunsystems reflektieren.

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