Nuklear-Schweine: Forscherteam entdeckt neue Tierpopulation in Fukushima

Die Nuklear-Katastrophe von Fukushima liegt nun schon zehn Jahre zurück. In dem menschenverlassenen Gebiet haben Forscher nun eine Entdeckung gemacht: Nuklear-Schweine.

Nuklear-Schweine
© Bloomberg@Getty Images
Nuklear-Schweine

Auch heute noch ist die Region um Fukushima, Japan, unbewohnt. Zu groß waren die Folgen von Erdbeben und Tsunami am 11. März 2011. Die Zerstörung des Kernkraftwerks in Fukushima löste eine nukleare Katastrophe aus und entriss über 164.000 Menschen das Zuhause.

Tierwelt erobert radioaktive Zone zurück

Forscherteams ziehen regelmäßig aus, um den dortigen Lebensraum zu überprüfen. Dabei stellen sie immer wieder fest, dass sich Flora und Fauna ohne den Mensch und seine Technologien erholen.

Erst im Jahr 2020 werden im Rahmen einer Studie zahlreiche Wildtiere gesichtet, die sich die Natur zurückerobert haben, und das, obwohl die Zone auch heute noch radioaktiv ist.

Doch nun machen Forscher:innen eine neue Entdeckung, die im Proceedings of the Royal Society B. veröffentlicht wurde. Im Rahmen einer Untersuchung, bei der sie sich den Wildschweinen der Region widmen wollen, bemerken sie eine veränderte DNA.

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Die Tierwelt erobert die radioaktive Zone zurück. minka2507@Pixabay

Wildschwein-Population angestiegen, jedoch mit veränderter DNA

Die Wildschwein-Population ist in den letzten zehn Jahren gewachsen, im Jahr 2014 bis 2018 zeigen die wissenschaftlichen Daten eindeutige Zahlen: von 49.000 waren es in innerhalb von vier Jahren plötzlich 62.000 Wildschweine.

Der Grund liegt darin, wie die Forschung jetzt zeigt, das zahlreiche Hausschweine die nukleare Katastrophe überlebt haben dürften. In der Region rund um Fukushima gab es auch zahlreiche Schweinebauern, die von heute auf morgen ihr Hab und Gut packten und fluchtartig ihren Bauernhof verlassen mussten. Dabei blieben zahlreiche Schweine zurück.

Nukleare Hybrid-Schweine

Diese dürften sich in der Folge mit den Wildschweinen der Region gepaart haben - ein Hybrid-Schwein entsteht, wie IFL Science berichtet. Bisher wurden 31 dieser nuklearen Hybrid-Schweine entdeckt.

Die Nuklear-Schweine sind im Gegensatz zu den Wildschweinen tagesaktiv, doch die radioaktive Strahlung scheint die DNA nicht negativ beeinflusst zu haben.

Zurzeit geht die Forschung jedoch nicht davon aus, dass sich diese Gattung weiter ausbreitet, da sich auf Dauer die DNA von Hausschweinen nicht durchsetzt.

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