Wissenschaftler rekonstruieren das Gesicht eines vor 1.500 Jahren gestorbenen chinesischen Kaisers

Durch die Analyse der DNA auf einem 1996 gefundenen Schädel gelang es Archäolog:innen, das Gesicht eines früheren chinesischen Herrschers zu rekonstruieren.

China, Wu, Rekonstruktion, Gesicht
© Richard I'Anson@Getty Images
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Wie sahen unsere Vorgänger:innen aus? Im besten Fall sind von ihnen nur noch Knochen in Gräbern oder Porträts erhalten, die sie nicht immer objektiv darstellen. Die Entwicklung der Technologie ermöglicht uns jedoch wahre Wunder: In China ist es Forschenden zum Beispiel gelungen, einen ehemaligen Kaiser "wiederzubeleben". Oder uns zumindest zu zeigen, wie er aussah.

Von Angesicht zu Angesicht mit Kaiser Wu

Der Kaiser Wu von Nord-Zhou lebte in einer Zeit, in der China ganz anders war, als wir es heute kennen. Der ehemalige Monarch lebte vor 1.500 Jahren und soll zwischen 560 und 578 regiert haben. Bekannt dafür, dass er für zahlreiche militärische Siege verantwortlich war, wird er als "sehr einflussreicher Kaiser, der das System der regionalen Truppen reformierte, die Türken befriedete und den Norden des Landes vereinte" beschrieben.

Aber wie sah er wirklich aus und woran ist er gestorben? Um das herauszufinden, haben Wissenschaftler:innen die Überreste untersucht, die 1996 in seinem Grab gefunden wurden. Diese Knochen (mehrere Knochen und ein Schädel in gutem Zustand) ermöglichten es, viele seiner Merkmale zu identifizieren, wie zum Beispiel :

  • die Farbe seiner Augen
  • die Farbe seiner Haut
  • die Farbe seiner Haare
  • die Form seines Gesichts

Der Kaiser war krank

Mithilfe von Blender (einer Software zur 3D-Modellierung) gelang es den Forschenden, das Gesicht des Kaisers nachzubilden. Das Ergebnis? Trotz seines Rufs als göttliches Wesen hatte Wu ein ziemlich gewöhnliches Gesicht! Wie die Wissenschaftler:innen in ihrer jüngsten Studie, die auf cell.com veröffentlicht wurde, berichten :

Wir haben eine starke Ähnlichkeit zwischen dem virtuellen Modell und den heutigen Nord- und Ostasiaten festgestellt.

Sie fügen hinzu, dass Wu (der mit 36 Jahren starb) laut den Analysen bestimmte Veranlagungen für Krankheiten hatte. Die Seite Popsci wirft darüber hinaus auf:

Laut dem Team stimmt diese Entdeckung mit den historischen Aufzeichnungen überein, in denen Kaiser Wu mit den potenziellen Symptomen eines Schlaganfalls beschrieben wird - Aphasie, herabhängende Augenlider und ein abnormaler Gang.

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Verwendete Quelle:

cell.com: Ancient genome of the Chinese Emperor Wu of Northern Zhou

Popsci: Scientists recreate the face of an ancient Chinese emperor

Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich

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