Erdbeeren gegen Alzheimer: Wie die leckeren Früchte das Gehirn fit halten

Erdbeeren sind nicht nur lecker und gesund, sondern können scheinbar auch vor Alzheimer schützen. Der Ursache dafür sind Wissenschaftler:innen nun auf der Spur.

Enkelin und Großmutter essen gemeinsam Erdbeeren zur Alzheimer-Vorbeugung
© Xesai@Getty Images
Enkelin und Großmutter essen gemeinsam Erdbeeren zur Alzheimer-Vorbeugung

Laut einer Studie der Rush University in Chicago kann der Verzehr von Erdbeeren dazu beitragen, das Gehirn vor der Alzheimer-Krankheit zu schützen. Nach Ansicht des Forscherteams könnte der Grund dafür eine entzündungshemmende Verbindung namens Pelargonidin sein.

Mit Erdbeeren das Gehirn fit halten

Die im Journal of Alzheimer's Disease veröffentlichte Studie fand heraus, dass Erwachsene über 65 Jahre weniger Tau-Proteine in ihrem Gehirn hatten, wenn sie regelmäßig Erdbeeren aßen. Höhere Konzentrationen von Tau-Proteinen werden mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht.

Sie fanden heraus, dass eine in Erdbeeren enthaltene Substanz namens Pelargonidin die Alzheimer-Krankheit aktiv abwehren kann. Weitere Forschungen sind notwendig, aber es spricht alles dafür, den leckeren Früchten öfters einmal den Vortritt zu geben.

Wie das in Erdbeeren enthaltene Pelargonidin vor Alzheimer schützen kann

Pelargonidin ist in allen Beeren enthalten, doch Erdbeeren sind mit Abstand die beste Quelle. Der Pflanzenstoff sorgt offenbar dafür, dass im Gehirn weniger Tau-Proteine gebildet werden, was wiederum das Risiko für eine Alzheimer-Erkrankung senkt. Studienleiterin Prof. Julie Schneider erklärt:

Wir vermuten, dass die entzündungshemmenden Eigenschaften von Pelargonidin dem entgegenwirken, indem sie auch die Produktion von Zytokinen reduzieren. T.2 Zytokine sind Proteine, die von Zellen produziert werden und deshalb als Marker für Entzündungen gelten und die Bildung von Ablagerungen im Gehirn fördern.

Die vorläufige Schlussfolgerung der Studie: Alle Daten deuten darauf hin, dass Pelargonidin das alternde Gehirn vor der Entwicklung der Alzheimer-Krankheit schützen kann.

Keine Wirkung bei Träger:innen des Alzheimer-Gens beobachtet

Für die beteiligten Wissenschaftler:innen sind dies erste wichtige Hinweise darauf, ob es einzelne Substanzen gibt, die Alzheimer abwehren können. Bis zur endgültigen Klärung raten sie dazu, den Erdbeerteller trotzdem vollzumachen. Es handelt sich um einfache Ernährungsumstellungen, die möglicherweise große Auswirkungen auf die Gesundheit und das spätere Leben haben können.

Allerdings machte das Forscherteam auch eine eher negative Entdeckung, in der Studie: Bei Menschen mit dem APOE-4-Gen, das mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht wird, scheint das Pelargonidin nämlich keine Wirkung zu zeigen.

Auch andere Obst- und Gemüsesorten beugen Alzheimer vor

Wenn es um die Alzheimer-Prävention geht, ist auch das Flavonol Fisetin ein heißer Kandidat. Dabei handelt es sich um einen Pflanzenfarbstoff, der natürlicherweise in vielen Obst- und Gemüsesorten vorkommt.

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Ein Mann isst Obst, um sein Gehirn fit zu halten KatarzynaBialasiewicz@Getty Images

Ganz vorne mit dabei sind Äpfel, Zwiebeln, Weintrauben und Gurken. Studien über Flavonol Fisetin zeigen, dass es nicht nur vor Alzheimer, sondern auch vor dem Fortschreiten zahlreicher neurologischer Erkrankungen wie Parkinson oder der Verlangsamung der Huntington-Krankheit schützt.

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