Schwächere Wirksamkeit gegen Delta: Zweifel an Johnson & Johnson

Die Delta-Variante ist die Mutation des Coronavirus, die den Expertinnen und Experten in diesem Sommer Sorgen bereitet. Ob das Vakzin von Johnson & Johnson darauf vorbereitet ist?

Johnson & Johnson ist vielleicht nicht wirksam genug gegen Delta
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Johnson & Johnson ist vielleicht nicht wirksam genug gegen Delta

Der Impfstoff von Johnson & Johnson zeigt genug Wirksamkeit gegen den ursprünglichen Erreger des Coronavirus. Doch, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet, sieht das bei der Delta-Variante etwas anders aus.

Johnson & Johnson wirksam gegen Corona

Wie alle anderen Impfstoffe, die aktuell gegen das Coronavirus auf dem Markt sind, hat sich das Vakzin von Johnson & Johnson gegen den Ursprungstyp von Sars-CoV-2 behauptet.

In allen Altersgruppen ist er bei dieser ursprünglichen Version des Virus in Hinsicht auf symptomatische Erkrankungen zu etwa 65 Prozent wirksam.

Gegen einen schweren Verlauf, der zu einem Krankenhausaufenthalt führen würde, hat er sich sogar zu 100 Prozent als wirksam erwiesen, die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung bleibt also niedrig.

Eine Dosis ist nicht wirksam genug gegen Delta

Dieser Prozentsatz ändert sich jedoch, wenn die Delta-Variante in die Rechnung mit aufgenommen wird. Delta ist bereits in mehreren Ländern auf dem Vormarsch.

Durch diese Variante des Virus, die zuerst in Indien entdeckt worden ist, verringert sich der Schutz des Immunsystems und das Risiko, Sars-CoV-2 an andere weiterzugeben, steigt.

Wie genau sich Delta auf die Immunantwort beim Impfstoff von Johnson & Jonson auswirkt, ist bisher nicht klar, doch die Forschung hält mehr und mehr an einer bestimmten Vermutung fest.

Auffrischung oder Kombi-Impfung

Sowohl beim mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer als auch dem Vektorimpfstoff von AstraZeneca ist für eine weiterhin starke Immunabwehr gegen diese Variante eine zweite Dosis nötig.

Das belegen experimentelle Daten. Da die Wirksamkeit von Johnson & Johnson bei neuen Varianten also vermutlich zu gering ausfallen wird, sieht die Forschung zwei Lösungen.

Auffrischung

Die Impfstoffhersteller arbeiten bereits fleißig an einer Folgeimpfung, da die ursprünglichen Impfstoffe nicht für die vielen neu aufkommenden Mutationen ausgelegt sind.

Das kostet Zeit, da immer wieder neue Varianten dazu kommen. Für Johnson & Johnson wäre dies eine Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit seines Impfstoffes zu steigern.

Kombi-Impfung

Was schon vielerorts in Deutschland verbreitet ist, könnte für Johnson und Johnson die Lösung bedeuten: Die Kombination aus einem Vektorimpfstoff und einem mRNA-Vakzin.

Der amerikanische Impfstoff ähnelt dem von AstraZeneca und könnte durch diese Vorgehensweise seine Produktivität erhöhen. Mehrere Studien bewiesen die Verträglichkeit dieser beiden unterschiedlichen Impfstoffarten.

US-Virologin will Daten nicht abwarten

Studiendaten zur Wirksamkeit solcher Kombinationen mit dem Johnson & Johnson-Impfstoff werden nicht vor September erwartet. Die Virologin Angela Rasmussen will so lange nicht warten.

Die US-Amerikanerin erklärt in einem Post via Twitter, dass sie sich vorsichtshalber einen mRNA-Impfstoff als zweite Spritze hat geben lassen und es auch anderen empfiehlt.

Die amerikanischen Gesundheitsbehörden sollen diese Möglichkeit ihrer Ansicht nach dringend in Betracht ziehen, vor allem für Gebiete mit noch geringem Impfschutz.

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