Experten empfehlen Wachsamkeit: Die Delta-Variante in Deutschland auf dem Vormarsch

Während die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiterhin sinkt, atmet Deutschland durch und startet in die Sommerferien. Doch diverse Experten sind nun in Sorge und warnen. Denn die vermutlich hochansteckende Delta-Mutante breitet sich weiter aus.

Eine Hand in Gummihandschuh hält eine positive Blutprobe mit Delta-Variante von COVID-19
© jarun011@Getty Images
Eine Hand in Gummihandschuh hält eine positive Blutprobe mit Delta-Variante von COVID-19

Obwohl die Corona-Zahlen insgesamt heruntergehen, ist die Delta-Variante nun auch in Deutschland auf dem Vormarsch. In mehreren Bundesländern ist der Anteil der Variante an den Neuinfektionen zuletzt deutlich gestiegen. Am Mittwochabend publiziert das Robert Koch-Institut dazu auch den neuen Virusvariantenbericht.

Delta wo man hinsieht

Professor Jürgen Durner, Facharzt für Labormedizin und Chief Medical Officer des Labors Becker & Kollegen erklärt in der Tagesschau:

Unsere aktuellen Befunde deuten an, dass sich nun die Delta-Variante ausbreitet. Dabei verdrängt sie ganz im Sinne einer Evolution im Zeitraffer offenbar andere Virusvarianten.

Seiner Angabe zufolge ist die Alpha-Variante (oder: britische Variante), die zuletzt über 90 % der Corona-Erreger ausmachte, mittlerweile rückläufig und wird zunehmend von der Delta-Variante ersetzt.

"Wir müssen einfach schnell impfen"

So wünscht sich der Charité-Virologe Christian Drosten angesichts dieser Beobachtung noch mehr Tempo bei der Impfkampagne. Im NDR-Podcast "Coronavirus-Update" teilt der Experte Befürchtungen, denen zufolge die Inzidenz bereits im Herbst wieder steigen könnte.

So betont er: "Wir müssen einfach schnell impfen". So schütze eine vollständige Impfung nach seiner Einschätzung auch im Falle der Delta-Variante gut gegen schwere Krankheitsverläufe. Der durch die Erstimpfung gewonnene Schutz gegen Delta gilt aber als schwächer verglichen mit der Wirkung gegen frühere Formen des Virus. Diese Meinung teilt auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Nötig seien daher unbedingt weitere Impfkampagnen.

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