Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges wird Altkanzlerin Angela Merkel einer Kritik in Bezug auf ihre Russland-Politik ausgesetzt. Bundeskanzler Olaf Scholz bezieht nun endlich Stellung.
Merkels Russland-Politik stellt Scholz nicht infrage
In ihrer Russland-Politik stellt er sich hinter Angela Merkel. So soll er in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur gesagt haben, wie der Spiegel zitiert:
Der Versuch einer Aussöhnung kann nie falsch sein und der Versuch, friedlich miteinander zurechtzukommen, auch nicht. Da sehe ich mich eng an der Seite meiner Vorgängerin.
Die Wirtschaftspolitik unter Merkel weise jedoch "Fehler" auf
Während er ihre Russland-Politik keineswegs kritisiert, sieht das mit ihrer Wirtschaftspolitik - genauer genommen der Energiepolitik - schon ganz anders aus. Da würde es nämlich Scholz zufolge, "Fehler" gegeben haben, die die deutsche Politik nun "schnell nachholen" müsse. Er erklärt daher im Interview:
Ein Fehler der deutschen Wirtschaftspolitik war es aber, dass wir unsere Energieversorgung zu sehr auf Russland konzentriert haben, ohne die nötige Infrastruktur zu bauen, dass wir im Falle eines Falles schnell umsteuern können. Nun müssen wir das rasch nachholen.
Gute Zusammenarbeit mit Merkel
Doch im Großen und Ganzen würde er hinter der ehemaligen Kanzlerin stehen, wie es scheint. So lässt er sich nicht darauf ein, Angela Merkel in den Rücken zu fallen, auf die Frage hin, ob sie Fehler in der Russland-Politik gemacht habe:
Das ist eine unzulässige Verkürzung meiner Antwort. Mit der früheren Bundeskanzlerin habe ich immer gut zusammengearbeitet, und ich sehe keinen Anlass, das im Nachhinein infrage zu stellen.
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