Joe Biden hat laut Sonderbericht "erhebliche Einschränkungen und ist verwirrt"

Vor Kurzem sorgte eine "Dokumentenaffäre" für Aufsehen rund um Biden. Nun ist klar: er wird nicht juristisch belangt. Aufatmen kann der amtierende Präsident dennoch nicht ...

Joe Biden, Robert Hur, Donald Trump, Sonderbericht, schlechtes Gedächtnis, Wahlkampf USA
© Bloomberg@Getty Images
Joe Biden, Robert Hur, Donald Trump, Sonderbericht, schlechtes Gedächtnis, Wahlkampf USA

Das sieht gar nicht gut aus für Joe Biden! Nach der "Dokumentenaffäre" muss er zwar nicht mit langwierigen Gerichtsprozessen rechnen – aber dafür stellt der Bericht eines Sonderermittlers seine geistige Fitness infrage. Und das mitten im Präsidentschaftswahlkampf!

"Dokumentenaffäre": Joe Biden hatte Geheimdokumente mitgenommen

2022 waren geheime Regierungsdokumente in Joe Bidens Haus gefunden worden. Daraufhin leitete das Justizministerium eine Sonderermittlung ein, die prüfen sollte, ob Biden sich vorsätzlich dieser Straftat schuldig gemacht hätte.

In dem am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Bericht des Ermittlers Robert Hur heißt es, dass keine Anklage gegen den derzeitigen Präsidenten erhoben wird. Doch das dürfte für Biden im Hinblick auf den derzeitigen Wahlkampf nur ein schwacher Trost sein.

Ermittler sieht darin kein absichtlich schuldhaftes Verhalten

Zwar kritisiert Hur in seinem Bericht scharf das Verhalten des derzeitigen Präsidenten, immerhin waren diese Geheimdokumente rechtswidrig in seinem Haus aufbewahrt – zumindest während Trumps Amtszeit.

Doch für eine Anklage reiche es nach gründlicher Untersuchung nicht aus. Das hänge vor allem damit zusammen, welchen Gesamteindruck man von Joe Biden und vor allem auch seiner geistigen Fitness habe. Dazu komme, wie Biden selbst damals betonte, dass er die Unterlagen direkt zurückgegeben habe.

Aber: Bericht bescheinigt Biden "schlechtes Gedächtnis"

Ganz aus dem Schneider ist der 81-Jährige aber dennoch nicht. Denn Hur beschied ihm "erhebliche Einschränkungen" in Bezug auf seine geistige Fitness. So schreibt der Ermittler in seinem Bericht etwa

[Joe Biden] wirkt wie wohlmeinender, älterer Mann mit einem schlechten Gedächtnis.

Er habe öfter Aussetzer gehabt, als er zu verschiedenen Daten und Ereignissen befragt wurde. Zudem fiel der amtierende Präsident zuletzt auch mit einigen Versprechern und Verwechslungen bei öffentlichen Auftritten negativ auf.

Wird das den Wahlkamp zu Trumps Gunsten beeinflussen?

Biden kritisierte einige Aussagen in dem Bericht scharf und betonte mehrfach, dass er zwar ein "älterer Mann" sei – aber mit seinem Gedächtnis sei alles in Ordnung. Spannend dürfte sein, ob und wie sich dieser Bericht auf den aktuellen Wahlkampf auswirkt.

Denn zuvor wurde vor allem seinem Gegner Donald Trump ein wirrer Geist vorgeworfen – und auch er hatte Geheimdokumente in seinen Privaträumen. [Im Gegensatz zu Biden verweigerte er jedoch die Herausgabe und musste vor Gericht; Anm.d.Red.]

Doch nun, da dieser Vorwurf auch gegen Joe Biden im Raum steht – und Donald Trump bereits erste Schritte unternimmt, um zumindest doch noch eine Klage vor Gericht durchzubringen –, könnte es für Biden schwierig werden, die Wahl erneut zu gewinnen.

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Verwendete Quellen:

PBS: Read the full special counsel report on Biden’s handling of classified documents

Handelsblatt: Dokumentenaffäre: Bericht des US-Sonderermittlers stellt Bidens Gedächtnis in Frage

Zeit: Joe Biden wehrt sich gegen Zweifel an seinem Gedächtnis

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