Forschende beunruhigt: Tödliches Virus befällt Affen und könnte das neue HIV werden

Die wissenschaftliche Gemeinschaft ist in Aufruhr. Am Freitag, den 30. September 2022, veröffentlichen amerikanische Forschende der Universität von Colorado eine beunruhigende Entdeckung: Ein Virus, das für Affen tödlich ist, könnte auch für Menschen lebensgefährlich sein.

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© BlackJack3D@Getty Images
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Auch heute noch kann HIV leider nicht geheilt werden. Dennoch gibt es immer wieder Anlass zur Hoffnung. Es gibt schöne Geschichten, wie die einer Frau, die nach einer Nabelschnurtransplantation von HIV geheilt wurde. Eine sicherlich überraschende Behandlung, die sich aber im Kampf gegen AIDS bewährt hat. Parallel dazu weckt eine neue Behandlung, die im Sommer entdeckt wurde, ebenfalls große Hoffnungen unter den Wissenschaftler:innen. So führten mehrere Forschende eine Studie durch, in der sie versuchten, HIV mit einer einzigen Injektion loszuwerden.

Auf den Menschen übertragbar

Die Forschung entwickelt sich weiter und mit ihr die Entdeckung neuer Krankheiten. Während die Angst vor einer neuen Covid-Variante, die in Russland entdeckt wurde, die Forscher:innen alarmiert, ist es ein ganz anderes Virus, das einen Teil der wissenschaftlichen Gemeinschaft ebenfalls beunruhigt.

Die Nachricht kommt von der Universität von Colorado in Boulder. Wie L'Indépendant berichtet, haben amerikanische Wissenschaftler:innen dort "eine obskure Virusfamilie entdeckt, die bereits bei wild lebenden afrikanischen Primaten endemisch ist".

Die Ergebnisse dieser Studie wurden zunächst online am Freitag, den 30. September 2022, in der Zeitschrift Cell veröffentlicht. Die Forscher:innen erklären, dass dieses Virus bei einigen Affen tödliche, Ebola-ähnliche Symptome hervorrufen könnte. Wenn diese Nachricht für uns ernst ist, dann deshalb, weil dieses Virus angeblich "kurz vor der Ausbreitung" auf Menschen steht.

Virus ähnelt HIV

"Dieses Tiervirus hat herausgefunden, wie man in menschliche Zellen gelangt, sich vermehrt und einige der wichtigen Immunmechanismen umgeht, die wir erwarten, um uns vor einem Tiervirus zu schützen. Das ist ziemlich selten. Wir sollten darauf achten", betonte die Hauptautorin der Studie, Sara Sawyer, Professorin für Molekular-, Zell- und Entwicklungsbiologie an der Universität von Colorado.

Bisher ist noch keine Infektion des Menschen bekannt. Die US-amerikanischen Forschenden sind der Meinung, dass das Virus "große Ähnlichkeiten" mit HIV aufweist. Ein Virus, das bei afrikanischen Affen entstanden ist, wie L'Indépendant berichtet. Die Dringlichkeit besteht natürlich darin, eine weitere Pandemie zu verhindern. Die Wissenschaftler:innen planen daher, die Arteriaviren sowohl bei Tieren als auch bei Menschen sehr genau zu analysieren.

Aus dem Französischen übersetzt von Gentside FR

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