Der Mamdani-Plan verändert New York und sorgt für hitzige Debatten

New York steht vor einem politischen Umbruch: Mit Zohran Mamdani an der Spitze sollen radikale Reformen die Stadt sozialer und günstiger machen. Doch kann seine Vision wirklich Realität werden?

Der Mamdani-Plan verändert New York und sorgt für hitzige Debatten
© Bloomberg
Der Mamdani-Plan verändert New York und sorgt für hitzige Debatten
Schon gewusst? 20 Fun Facts über die USA

Es weht ein neuer Wind im Big Apple. Seit Zohran Mamdani das Amt des Bürgermeisters übernommen hat, ist in der Metropole kaum etwas wie zuvor. Sein Anspruch ist groß: Die Stadt für alle 8,5 Millionen Bewohner lebenswerter und bezahlbarer zu machen. Dafür präsentiert er einen Plan, der für Begeisterung wie für Skepsis sorgt. Immerhin will er nicht nur kleine Stellschrauben drehen, sondern das gesamte System umbauen – von öffentlichen Verkehrsmitteln über Wohnen bis hin zu Sicherheit und Steuern. Noch nie war die politische Debatte in New York so geprägt von der Frage: Wie viel Sozialismus verträgt eine Weltstadt?

Mehr soziale Gerechtigkeit: Öffentliche Dienste neu gedacht

Der Alltag in New York ist legendär teuer – von der U-Bahn bis zum Supermarkt schlagen die Preise zu Buche. Mamdani macht Schluss mit halben Sachen und will den öffentlichen Busverkehr für alle kostenlos anbieten. Diese Maßnahme würde nicht nur das Portemonnaie der New Yorker entlasten, sondern auch den Verkehr flüssiger machen, indem mehr Menschen auf Busse umsteigen. Während sein Kontrahent Andrew Cuomo die Gratis-Busse nur für einkommensschwache Haushalte forderte, setzt Mamdani auf eine vollständige Öffnung für alle.

Doch damit nicht genug. Familien mit Kindern bis zu fünf Jahren sollen die Kinderbetreuung nicht mehr selbst bezahlen müssen. Gerade für junge Eltern könnte das eine enorme finanzielle Erleichterung bedeuten. Außerdem will Mamdani das Angebot städtischer Supermärkte ausbauen. In diesen Läden würden Lebensmittel günstiger verkauft als in privatwirtschaftlichen Geschäften. Solche Ideen gab es schon woanders, etwa in Kansas City, wo der große Erfolg aber ausblieb. Die Skepsis von Ökonominnen wie Dr. Anne Rathbone Bradley ist deshalb nachvollziehbar.

Die Hoffnung: Mit diesen Initiativen könnte New York zu einer Stadt werden, in der niemand am Monatsende um die Grundversorgung bangen muss. Gegner fürchten allerdings, dass die ambitionierten Pläne den städtischen Haushalt sprengen könnten. Schließlich sind die Kosten für solche sozialen Projekte enorm.

Mietenstopp und Steuererhöhungen: Belastungsprobe für Unternehmen

Wohnen bleibt der Knackpunkt für viele New Yorker. Mamdani will sofort einen Mietenstopp für regulierte Wohnungen durchsetzen – das betrifft rund zwei Millionen Menschen. Parallel dazu plant er, neue, erschwingliche Wohnungen zu bauen. Die Finanzierung hat eine klare Stoßrichtung: Unternehmen sollen mehr zahlen. Der Unternehmenssteuersatz soll auf 11,5 Prozent steigen, womit New York zum teuersten Standort für Firmen in den Vereinigten Staaten aufsteigen würde.

Diese geplante Steuererhöhung ruft nicht nur Wirtschaftsexperten, sondern auch viele Bürger auf den Plan. Die Sorge ist groß, dass Unternehmen abwandern und so Arbeitsplätze verloren gehen könnten. Fox News berichtet von Warnungen, dass ein „Dominoeffekt“ drohen könnte: Gehen große Firmen, könnten viele andere folgen und die Wirtschaftskraft der Stadt schwächen. Die Debatte um die richtige Balance zwischen sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Attraktivität nimmt an Fahrt auf.

Interessant ist, wie sehr Mamdanis Pläne die politischen Lager spalten. Für die einen ist er ein Hoffnungsträger für eine gerechtere Stadt, für die anderen riskiert er New Yorks Status als Wirtschaftsmetropole. Wer Recht behält, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen.

Neue Wege bei Sicherheit: Weniger Polizei, mehr Sozialarbeit

Mamdani ist bekannt für seine kritische Haltung gegenüber der NYPD. Statt mehr Geld in klassische Polizeiarbeit zu investieren, setzt er auf eine grundlegende Neuausrichtung: Der „Department of Community Safety“ soll vor allem mit Sozialarbeitern besetzt werden, die bei psychologischen und sozialen Notfällen helfen. So will Mamdani verhindern, dass die Polizei bei jedem Zwischenfall ausrücken muss – gerade in sensiblen Situationen könnten Sozialarbeiter einen Unterschied machen.

Der Preis dieser Reform ist allerdings hoch: 1,1 Milliarden Dollar werden für den Umbau veranschlagt. Um das zu stemmen, schlägt Mamdani eine zusätzliche Erhöhung der Millionärssteuer um zwei Prozentpunkte vor. Insgesamt erhofft sich die Stadt rund neun Milliarden Euro Mehreinnahmen durch die Steuerpläne. Doch die Gouverneurin des Bundesstaates, Kathy Hochul, hält das Vetorecht über den Haushalt in der Hand und hat bereits signalisiert, dass sie Steuererhöhungen kritisch sieht. Die politische Auseinandersetzung dürfte also noch lange nicht zu Ende sein. Wer weiß, vielleicht werden die kommenden Monate darüber entscheiden, ob New York wirklich zum Vorbild für soziale Metropolen werden kann.

Auch Interessant:

"Kommunistischer Kandidat" Trump droht New York bei Wahlsieg Mamdanis mit Konsequenzen

Trump kündigt neue Atomwaffentests an und sorgt für weltweite Diskussionen

Donald Trump erklärt das Ende des Konsolenkriegs und bringt Gamer weltweit zum Staunen

Verwendete Quelle:
Der Mamdani-Plan für ein neues New York – irre oder genial?

"Kommunistischer Kandidat" Trump droht New York bei Wahlsieg Mamdanis mit Konsequenzen "Kommunistischer Kandidat" Trump droht New York bei Wahlsieg Mamdanis mit Konsequenzen