Nach Amoklauf: Donald Trump sorgt mit Waffen-Vorschlag für Entsetzen

Vor Kurzem empfing Donald Trump die Schüler und Familien der Highschool, an der vor kürzlich ein Amoklauf stattgefunden hatte, im Weißen Haus. Um solche Tragödien in der Zukunft zu vermeiden, hat der Präsident, der sich als „wahrer Freund“ der Waffenlobby NRA bezeichnet, den Vorschlag gebracht, Lehrer zu bewaffnen.

Nach Amoklauf: Donald Trump sorgt mit Waffen-Vorschlag für Entsetzen
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Nach Amoklauf: Donald Trump sorgt mit Waffen-Vorschlag für Entsetzen

Am 21. Februar kündigte Donald Trump an, entschiedene Maßnahmen als Reaktion auf den Amoklauf in der Parkland Highschool in Florida zu ergreifen, der 17 Schülern das Leben gekostet hat. Während die Entrüstung der Schüler spürbar ist, zieht der Präsident der Vereinigten Staaten die Bewaffnung von Lehrern in Betracht.

Die betroffenen Lehrer müssten zuvor eine spezielle Ausbildung erhalten und in der Schule die Waffen verdeckt tragen. Trump erklärte, dass dieser Ansatz ernst geprüft werden solle und fügte hinzu, dass „nur Lehrer davon betroffen sind, die eine Waffe bedienen können“. Dazu gehören rund 20 % des gesamten Lehrkörpers.

Ein stark umstrittener Vorschlag

Bei einer Diskussionsrunde im Fernsehsender CNN am Abend vom 21. Februar wurden die vorgeschlagenen Maßnahmen von Trump heftig kritisiert. Ashlay Kurth, Lehrerin an der Highschool in Parkland, hinterfragte bei der Diskussionsrunde, an der mehrere Tausend Personen teilnahmen: „Muss ich jetzt zusätzlich zu meiner pädagogischen Ausbildung auch noch zur Polizistin ausgebildet werden? Muss ich jetzt immer eine schusssichere Weste tragen?“

Sheriff Scott Israel, der bei dem Amoklauf von Nikolas Cruz eingeschritten ist, äußerte sich: „Ich glaube nicht, dass Lehrer bewaffnet sein müssen. Ich denke, sie müssen unterrichten.“

Wird sich die Altersgrenze für den Waffenerwerb ändern?

Donald Trump fordert außerdem härtere Regelungen beim Waffenkauf, wie die Überprüfung potenzieller Waffenkäufer bezüglich möglicher Vorstrafen oder psychischer Erkrankungen. Ebenfalls will er die Altersgrenze für den Erwerb von Waffen heraufsetzen. Bei einem Treffen im Weißen Haus, in dem der US-Präsident Schüler und Angehörige der Opfer empfangen hatte, wurde von mehreren Seiten stark kritisiert, dass Nikolas Cruz mit 18 Jahren sich auf legalem Weg ein halbautomatisches Sturmgewehr besorgen konnte, während man für den Kauf von Alkohol das Mindestalter von 21 Jahren erreichen muss.

„Wie viele Schulen? Wie viele Kinder müssen noch Schüssen zum Opfer fallen? [...] Als Land haben wir versagt, unsere Kinder zu schützen“, sagte Andrew Pollack, dessen 18-jährige Tochter durch die Schüsse in Parkland ums Leben kam.

Während die Schüler in Tallahassee, der Hauptstadt von Florida, auf die Straße gegangen sind, um für schärfere Waffengesetze zu demonstrieren, äußerte sich die NRA gegen eine mögliche Anhebung des Mindestalters für den Erwerb von Waffen. Die Waffenlobby, von der Donald Trump behauptet, ein „wahrer Freund“ zu sein, ist der Meinung, dass eine Anhebung des Mindestalters bedeute, dass „gesetzestreue Bürger für die Straftaten von Kriminellen bezahlen.

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