Nacht- und Nebelaktion: RKI verkürzt unangekündigt den Genesenenstatus

Britische Untersuchungen deuten darauf hin, dass es wegen der starken Verbreitung von Omikron verstärkt zu Reinfektionen bei Genesenen kommt. Das nimmt Robert Koch-Institut (RKI) als Anlass, um über Nacht den Genesenenstatus zu kürzen - ohne darüber zu informieren!

RKI-Chef Lothar Wieler
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RKI-Chef Lothar Wieler

Das RKI leitet uns in dieser schweren Zeit durch die Pandemie. Doch auch dem Institut und dessen Chef Lothar Wieler unterlaufen Fehler - so kam es unlängst zu einem Zahlenfehler, der zu sagen schien, dass Geimpfte besonders häufig an Omikron erkrankten.

Genesenenstatus unangekündigt geändert

Jetzt macht das RKI mit einer Nacht- und Nebelaktion erneut von sich reden. Deutschlandweit wird der Genesenenstatus von sechs auf drei Monate reduziert, wie bild.de berichtet.

Sofort steht der Gesundheitsminister Karl Lauterbach in der Kritik, doch der sagt gegenüber der FAZ: "Dass der Genesenenstatus jenseits der Quarantäneregeln quasi über Nacht auf drei Monate verkürzt wurde – davon war ich nicht unterrichtet."

Welche Begründung hat das RKI?

Doch mit welcher Begründung hat das RKI gehandelt? Das Bundesinstitut beruft sich auf neueste Untersuchungen aus Großbritannien, die darauf hindeuten, dass Genesene "nur noch eine Schutzwirkung von ca. 40 Prozent gegenüber Reinfektionen aufweisen".

Gleichzeitig deute die Studie auch darauf hin, dass Doppelt-Geimpfte kaum vor Omikron geschützt seien. Es gebe "eine nur noch unzureichende Schutzwirkung gegenüber Infektionen mit der Omikronvariante" und zwar zwei bis drei Monaten nach der zweiten Impfung. Die Schutzwirkung falle dann auf unter 20 Prozent.

Warum gibt es also die Anpassung bei Genesenen, nicht aber bei lediglich Doppelt-Geimpften? Auch Politiker:innen sind erschüttert, über die nicht "belastbare Begründung" des RKIs. Mehr dazu im Video!

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