Chrupalla und Laschet bei Maybrit Illner: Hitzige Diskussion um Vorgehen in Spionage-Affäre

Die AfD steht in Deutschland in den letzten Monaten zunehmend in der Kritik. Aktuell sorgen Spionagevorwürfe sowie angebliche Verbingungen zu China und Russland für Aufsehen. Partei-Chef Tino Chrupalla war nun im Talk bei Maybrit Illner zu Gast.

Chrupalla, Laschet, Maybrit Illner, Diskussion, Spionage-Affäre
© Florian Gaertner@Getty Images
Chrupalla, Laschet, Maybrit Illner, Diskussion, Spionage-Affäre

In Deutschland gibt es derzeit wohl keine andere Partei, die so kontrovers diskutiert wird wie die AfD. Nachdem Berichte über ein "Geheimtreffen" in Potsdam im vergangenen Jahr ans Licht gekommen sind, bei dem die "Remigration" zahlreicher Migrant:innen aus Deutschland diskutiert worden sein soll, sind viele Menschen deutschlandweit auf die Straße gegangen, um "gegen rechts" zu demonstrieren. Auch ein Verbot der Partei ist von mehreren Seiten in den Raum geworfen worden.

Derzeit sorgt ein neuer Skandal für Aufsehen: Laut Medienberichten sollen der Europaabgeordnete Maximilian Krah sowie der AfD-Bundestagsabgeordnete Petr Bystron im Verdacht stehen, Verbindungen zu prorussischen Netzwerken zu haben. Zudem ist ein Mitarbeiter von Krah wegen Spionageverdachts für China festgenommen worden. Bei beiden Politikern wird aktuell geprüft, ob weitere Ermittlungen eingeleitet werden sollten. Beide haben bereits schriftlich erklärt, unschuldig zu sein - daher gilt die Unschuldsvermutung.

Laschet wettert gegen Chrupalla

Wie das Magazin Express, der Tagesspiegel sowie der Spiegel berichten, ist dieses Thema am gestrigen Donnerstagabend auch in der Talkshow von Maybrit Illner diskutiert worden. Dabei ist es vor allem zwischen AfD-Chef Tino Chrupalla sowie CDU-Politiker Armin Laschet zum hitzigen Wortgefecht gekommen.

Nachdem Chrupalla versichert hatte, "klare Konsequenzen" zu ziehen, sollten sich die Anschuldigungen gegen Krah und Bystron bewahrheiten, wetterte Laschet, dass es eine solche Form des "Landesverrats" noch nie in Deutschland gegeben habe. Wenn Chrupalla sich so sicher sei, wie er sich gebe, solle er Krah für sich selbst sprechen lassen "damit er seine Unschuld beweist." Weiter ist er der Meinung, dass Chrupalla als Chef der AfD reagieren müsse und wettert: "Verkaufen Sie bitte nicht uns und das deutsche Volk für dumm!"

Chrupalla als "Lagerfeuer des Grauens"

Nachdem im weiteren Verlauf auch die stellvertretende Spiegel-Chef-Redakteurin Melanie Amann Chrupalla fehlende Verantwortungsübernahme vorgeworfen hat, wirft die ebenfalls als Gast geladene Schriftstellerin Juli Zeh ein, es beunruhige sie, dass sich alle um den AfD-Chef scharen als sei er "das Lagerfeuer des Grauens".

Laschet lenkt daraufhin ein und gibt an man dürfe nicht "über Andersdenkende herfallen" und müsse "andere Meinungen respektieren". Als Chrupalla gegen Ende dann erneut stichelt, dass Laschet keine Angst um die Demokratie sondern vor der Demokratie habe, feuert der ehemalige Kanzlerkandidat jedoch erneut gegen den AfD-Chef: "Haben Sie einen Zettel, auf den Sie dumme Sprüche aufschreiben?"

Wie in der Angelegenheit weiter verfahren wird bleibt abzuwarten.

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Verwendete Quellen:

Spiegel: "Verbindungen nach China und Russland Laschet attackiert AfD-Chef Chrupalla für Umgang mit Spionageaffäre"

Express: "'Maybrit Illner': Laschet kontert nach Chrupalla-Vorwurf: 'Haben Sie einen Zettel, auf den Sie dumme Sprüche aufschreiben?'"

Tagesspiegel: "Chrupalla rechtfertigt Agieren in Spionageaffären: Laschet wirft AfD Landesverrat vor"

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