Haltbarkeitsdatum bei Flaschenwasser: Kann es wirklich verderben?

Wer kein Leitungswasser mag, greift zum Wasser in der Flasche. Aufmerksamen Beobachter:innen wird nicht entgangen sein, dass auf dieser ein Mindesthaltbarkeitsdatum aufgedruckt ist. Viele stellen sich deshalb die Frage: Kann abgefülltes Wasser tatsächlich verderben?

Haltbarkeitsdatum bei Flaschenwasser: Kann es wirklich verderben?
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Haltbarkeitsdatum bei Flaschenwasser: Kann es wirklich verderben?

Wasser gilt allgemein als guter Durstlöscher, auch wenn es davon gar nicht 3 l am Tag braucht. Obwohl Leitungswasser nicht schlechter als abgefülltes Mineralwasser ist, greifen einige lieber zur Version in der Flasche. Wir verraten euch, warum diese mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen ist.

Das Gesetz will es so

Einige Lebensmittel sind ewig haltbar, dazu gehören u. a. Honig, Salz und andere Gewürze. Wer der Meinung ist, dass auch Wasser seinen Platz in der Liste haben sollte, hat allerdings nur bedingt recht.

Zunächst einmal schreibt der rechtliche Rahmen vor, dass Lebensmittel mit entweder mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum oder ein Verbrauchsdatum versehen werden müssen, das Mindesthaltbarkeitsdatum gehört laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft "zu den verpflichtenden Angaben eines Lebensmittels".

Das abgefüllte Mineralwasser kann einem Bericht vom Stern zufolge aus folgenden Gründen nicht schlecht werden:

Chemisch betrachtet besteht es ausschließlich aus Wasserstoff und Sauerstoff. Es enthält keine Zucker oder Nährstoffe, die vergären, verrotten oder verschimmeln können. In einem luftdichten Behälter verschlossen und unter idealen, keimfreien Bedingungen eingefüllt, wäre Wasser also theoretisch unbegrenzt haltbar

Trotzdem ergibt das aufgedruckte Datum Sinn.

Auf die Lagerung kommt es an

Wie die Verbraucherzentrale Bayern berichtet, könne es bei Wasser, wenn es sehr lange und vor allem auch falsch gelagert wird, "zu geschmacklichen Veränderungen kommen." Bei kohlensäurehaltigem Mineralwasser, welches in PET-Flaschen abgefüllt würde, sei es z. B. möglich, dass die Kohlensäure entweicht. Werden diese Art von Flaschen bei Lagerung der Sonne ausgesetzt, könne der Plastikgeschmack der Flasche in das Wasser übergehen.

Lasst euch also vielleicht lieber das Wasser aus dem Hahn schmecken. Dieses ist nur unter sehr unwahrscheinlichen Voraussetzungen bedenklich für die Gesundheit. Ansonsten wird es so streng kontrolliert, dass es bedenkenlos getrunken werden kann.

Verwendete Quellen:

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: EU-weit einheitliche Lebensmittel-Kennzeichnung

Stern: Kann Trinkwasser schlecht werden?

Verbraucherzentrale Bayern:Warum trägt Mineralwasser ein Mindesthaltbarkeitsdatum?

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