Oxford-Studie: mRNA-Impfung kann unabsichtlich zu Bildung unnötiger Proteine führen

Eine neue Studie der Universität Oxford wirft Licht auf die potenziellen Auswirkungen von mRNA-Impfungen. Diese sollen laut der Forschungsergebnisse dazu in der Lage sein, unbeabsichtigt Eiweiße in unserem Körper bilden zu können. Besteht deshalb Grund zur Sorge?

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In einer kürzlich in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichten Studie wurden interessante Ergebnisse bezüglich der Wirkung von mRNA-Impfstoffen auf Labormäuse präsentiert. Die Forschenden konnten bei den Tieren einen sogenannten Frameshift nachweisen. Laut mehreren Berichten soll das allerdings keine negativen Auswirkungen haben können.

Was genau steckt hinter einer "Frameshift-Mutation"?

Spätestens seit der Covid-19-Impfung haben die meisten sicherlich schon einmal etwas von mRNA-Impfstoffen gehört. mRNA wird z. B. bei der Covid-19-Impfung benutzt, damit unser Körper ein Protein herstellt, das dem Virus ähnelt. Unser Körper bildet daraufhin wichtige Abwehrstoffe; kommt es zu einer Infektion, kann dies vor schweren Folgen schützen (diese sind trotz Impfung allerdings nicht ausgeschlossen).

In einem Versuch mit Mäusen konnte bei dem Vorgang nun ein sogenannter Frameshift beobachtet werden. Das National Human Genome Research Institute definiert den Begriff wie folgt:

Unter einer Frameshift-Mutation in einem Gen versteht man die Einfügung oder Löschung von Nukleotidbasen in einer Anzahl, die kein Vielfaches von drei ist. Dies ist wichtig, weil eine Zelle den Code eines Gens in Gruppen von drei Basen abliest, wenn sie ein Protein herstellt. Jedes dieser "Triplett-Codons" entspricht einer von 20 verschiedenen Aminosäuren, die zum Aufbau eines Proteins verwendet werden. Wenn eine Mutation dieses normale Leseraster stört, wird die gesamte Gensequenz, die auf die Mutation folgt, falsch abgelesen. Dies kann dazu führen, dass dem Protein die falschen Aminosäuren hinzugefügt werden und/oder dass ein Codon entsteht, das das Wachstum des Proteins verhindert.

Einschätzung aus Expertenkreisen

Die unbeabsichtigt hergestellten Proteine werden in Forschungs- und Medizinerkreisen allerdings noch als harmlos eingestuft. Julian Schulze zur Wiesch, der am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf arbeitet, sagt dem Spiegel gegenüber:

Der beschriebene Effekt, wenn zutreffend, ist nicht gefährlich oder beunruhigend und hat mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auch nichts mit allgemeinen Impfreaktionen oder mit den Nebenwirkungen von mRNA-Impfstoffen zu tun.

Auch Marina Rodnina, die für das Max-Planck-Institut in Göttingen arbeitet, hat dem MDR gegenüber beruhigende Worte:

Derzeit gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass durch Impfung erzeugte 'frameshifted products' beim Menschen mit unerwünschten Wirkungen in Verbindung gebracht werden.

Also heißt es wohl weiterhin: Keine Angst vor der Impfung haben, eine starke Impfreaktion könnte sogar ein gutes Zeichen sein. Und mRNA-Impfstoffe sollen zumindest im Hinblick auf Cocvid-19 Totimpfstoffen gegenüber sowieso einen entscheidenen Vorteil haben.

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Verwendete Quellen:

Nature: N1-methylpseudouridylation of mRNA causes +1 ribosomal frameshifting

National Human Genome Research Institute: Frameshift Mutation

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