Krafttraining: Warum ihr nicht so stark seid, wir ihr denkt

Immer schwerere Gewichte zu heben bedeutet nicht zwangsläufig, dass man wirklich mehr Kraft hat. Meist ist es so, dass unser Körper die Kraft mit einer anderen Bewegung oder einem anderen Muskel kompensiert, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

Krafttraining: Warum ihr nicht so stark seid, wir ihr denkt
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Krafttraining: Warum ihr nicht so stark seid, wir ihr denkt

Um Kraft zu definieren, gehen wir von dem Prinzip aus, dass es sich dabei um unsere Fähigkeit handelt, Widerstand gegen ein Gewicht zu leisten. Es gibt aber zwei verschiedene Arten von Kraft: Die reale und die kompensierende Kraft.

Die reale Kraft ist die, die eure Muskeln bei einer Übung tatsächlich produzieren können. Diese ist mit Sicherheit weniger groß als ihr denkt, trotz eures Trainings.

Meist ist es nämlich die kompensierende Kraft, die sich in den Vordergrund drängt. Anstatt die erforderlichen Muskeln zu nutzen, wird die Bewegung über andere Muskeln oder eine leicht veränderte, „einfachere“ Bewegung kompensiert, wodurch es euch möglich ist, ein bestimmtes Gewicht zu heben. Mit anderen Worten ist es so, als würde man eine Abkürzung nehmen, um nach Hause zu gehen, anstatt den normalen Weg zu gehen.

Ein unbewusster Fehler

Das passiert jedem. Besonders bei Anfängern tritt der Fehler sehr häufig auf, vor allem, wenn man vorher nicht die Bewegungstechniken trainiert hat.

Aber sogar unter Hochleistungssportlern kommt dieses Kompensationsphänomen vor, ohne dass sie sich dessen bewusst wären. Wenn man nicht ganz genau hinschaut, erscheinen die Bewegungen perfekt. Aber schon wenn man die Stange beim Auflegen auf die Hantelablage des Squat Racks etwas schräg hält oder sie nach dem Deadlift fallen lässt, macht man einen großen Fehler.

Dies zeigt, dass die Kraft der verschiedenen Muskeln, die beansprucht werden, nicht gleich ist und das Gleichgewicht durch den stärkeren unter ihnen hergestellt wird. Es ist daher wichtig, die Abwärtsbewegungen und das Ablegen der Gewichte zu überarbeiten, um ein Gleichgewicht zwischen den Muskeln herzustellen. Ein Ungleichgewicht kann auch durch Knochenprobleme oder andere genetisch bedingte Aspekte wie ein Bein, das kürzer ist als das andere, entstehen.

Achtet also darauf, dass die Bewegungsabläufe wirklich perfekt sind, wenn ihr Krafttraining macht. Je länger man damit wartet, desto größer ist das Verletzungsrisiko und desto schwieriger ist es, sich bestimmte Dinge wieder abzugewöhnen.

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