Warum haben wir im Lockdown so merkwürdige Träume?

Ist euch auch aufgefallen, dass ihr seit dem Lockdown immer häufiger ziemlich merkwürdige Träume habt? Wir erklären euch, woran das liegen könnte.

Warum haben wir im Lockdown so merkwürdige Träume?
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Warum haben wir im Lockdown so merkwürdige Träume?

Habt ihr in letzter Zeit immer häufiger super komische Träume? Dann seid ihr nicht allein. Offenbar klagen seit März vergangenen Jahres immer mehr Menschen über dieses merkwürdige Phänomen.

Und jetzt, wo der Lockdown noch einmal verlängert wurde, in Kombination mit einem leichten Weihnachtsblues, der noch immer über allem hängt sowie der ständigen Ungewissheit, was die Zukunft bringen mag, scheinen diese Träume noch einmal zuzunehmen.

Stress durch COVID-19 ist schuld

Doch warum genau haben wir diese Träume? Die New Yorker Psychologin Courtney Bancroft, berichtet, dass sie im vergangenen Jahr von zunehmend vielen Patienten kontaktiert wurde, die über bizarre und wiederkehrende Träume klagen. Sie erklärt:

Wenn wir einem erhöhten Stresspegel ausgesetzt sind, erleben wir häufig auch eine Zunahme lebhafter Träume. Unsere Gehirne werden überschwemmt mit allen Arten von Neurotransmittern und Chemikalien wie Adrenalin und Epinephrin. Wenn diese ausgeschüttet werden, selbst wenn dies zur Tageszeit geschieht, können sie sogar anhalten, bis ihr schlafen geht, was den geregelten Schlafrhythmus etwas durcheinanderbringen und diese lebhaften Träume hervorrufen kann.

Stress muss verarbeitet werden

Mit anderen Worten: All der Stress, den wir im wachen Zustand erleben, manifestiert sich während des Schlafens in merkwürdigen und lebhaften Träumen. Die Psychologin fügt hinzu:

Wenn ihr einem höheren Stresspegel ausgesetzt seid, wird eure Fähigkeit, abzuschalten und normal zu schlafen beeinträchtigt. Euer Gehirn möchte, dass ihr auf der Hut bleibt, und aus diesem Grund fällt es den Menschen schwer, einzuschlafen – oder sie werden mit intensiven Stressträumen konfrontiert.

Unser Tagesrhythmus leidet

Die Tatsache, dass wir gezwungen sind, zu Hause zu bleiben und als Folge dessen weniger Tageslicht aufnehmen, ist ein weiterer Grund dafür, warum sich das Schlafverhalten mancher Menschen so drastisch verändert hat.

Colin A. Espie, Professor im Bereich Schlafmedizin an der Oxford University glaubt, dass Tageslicht unseren Biorhythmus beeinflusst, weswegen viele Menschen im Lockdown berichten, dass sie sich schon morgens ausgelaugt fühlen und im Laufe des Tages immer müder werden. Dr. Espie zufolge trägt dies auch zu merkwürdigen Träumen bei:

Die Menschen bekommen weniger Tageslicht und stehen nicht so früh auf. Dieser Mangel an Licht und die Veränderung der Gewohnheiten kann zu einer Verschiebung des Biorhythmus führen und somit zu Unwohlsein.
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