Härtetest: US-Navy testet neuen Flugzeugträger mit Wasserbombe

Der Flugzeugträger USS Gerald R. Ford hat seinen ersten "Sprengstoffangriff" im Atlantischen Ozean überstanden.

Der Flugzeugträger USS Gerald R. Ford im April 2017 in der Werft Newport News
© U.S. Navy / Pressemitteilung@Getty Images
Der Flugzeugträger USS Gerald R. Ford im April 2017 in der Werft Newport News

Der neue Flugzeugträger der Navy wurde erstmals unter echten Gefechtsbedingungen getestet. Bei der USS Gerald R. Ford handelt es sich um eine ganz neue Klasse von Flugzeugträgern – welcher am Freitag, den 18. Juni, vor der Ostküste der USA auf seine Widerstandsfähigkeit gegen Wasserbomben untersucht wurde.

In einer Mitteilung erklärt die Navy, dass der Flugzeugträger mithilfe fortschrittlicher Modellrechnungen entworfen wurde und nun sollte mithilfe sogenannter "First Full Shock Trials" die Sicherheit für Kriegseinsätze geprüft werden. Auf dem offiziellen Twitter-Account der USS Gerald R. Ford gibt die Navy einen Tag darauf bekannt, dass das Schiff "einiges abkann".

Schocktests an Kriegsschiffen

Auch wenn die Navy regelmäßig an anderen Schiffen Schocktests durchführt, wurde seit 1987 kein Flugzeugträger mehr auf die Art getestet wie die Ford. Der US Navy zufolge wurde der letzte Test dieser Art am Flugzeugträger Nimitz USS Theodore Roosevelt durchgeführt.

Schocktests sollen die Widerstandsfähigkeit von Kriegsschiffen auf starke Schockwellen und Druckbelastung untersuchen, die in einer Schlacht auftreten können. Nahegelegene Explosionen, setzen Schiffe extrem hohen Druckwellen aus, selbst wenn diese nicht direkt getroffen wurden.

Eine 2007 vom Office of Naval Research durchgeführte Studie erklärt, dass die Schocktests der Navy ihren Ursprung im Zweiten Weltkrieg haben.

Möglichst geringe Störung der Meeres-Lebewesen

Im letzten Weltkrieg "hat man herausgefunden, dass selbst wenn diese "nahen" Explosionen keine schweren Schäden am Rumpf oder Aufbau verursachen, die Schockwelle und die Vibrationen der Explosion das Schiff dennoch lahmlegen können, indem sie wichtige Komponenten und Systeme die außer Gefecht setzen".

"Diese Erkenntnis hat die US Navy dazu gebracht, ein strenges Testverfahren gegen Schockbelastungen einzuführen“. Eigenen Aussagen zufolge werden diese Tests mit möglichst geringen Auswirkungen auf die Umwelt und die Meeres-Lebewesen in der Testregion durchgeführt.

Außerdem halte man sich bei den Tests an strikte Sicherheitsprotokolle, um weder Militärkräfte noch Zivilisten zu gefährden, die an den Tests teilnehmen.

Der nächste Einsatz kommt bestimmt

Nach Durchführung der Tests kommt der Flugzeugträger für Modernisierungsarbeiten und Reparaturen in den Hafen von Newport News Shipbuilding, bevor es auf den nächsten Einsatz geht.

Die Navy plant, dass die USS Gerald R. Ford 2024 einsatzbereit sein wird, doch im vergangenen Mai lässt Konteradmiral James Downey durchblicken, dass womöglich schon früher damit zu rechnen ist.

Als erstes Schiff dieser Klasse kam es beim Bau der USS Gerald R. Ford zu einigen Kostenüberschreitungen, Entwicklungsrückständen sowie technologischen Rückschlägen, doch die US Navy hat nicht aufgegeben.

Noch drei weitere Flugzeugträger der Klasse Ford sind aktuell in unterschiedlichen Entwicklungsstadien: Die USS John F. Kennedy (CVN-79), die USS Enterprise (CVN-80) und die USS Doris Miller (CVN-81).

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