Unglaublich: Hier befindet sich der größte Wasserfall der Welt

Der "Salto Ángel" in Venezuela soll der höchste Wasserfall der Erde sein. Doch so ganz stimmt das nicht.

Wasserfall, Meeresströme, Größe
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Wasserfall, Meeresströme, Größe

Wasser hat Menschen schon seit jeher fasziniert - so etwa dieser Wasserfall im "Yosemite"-Nationalpark, der sich plötzlich in einen Feuerfall verwandelt hat. Während einige Wasserfälle, wie die 40 km breiten Viktoriafälle, durch ihre schiere Größe beeindrucken, ist der venezolanische "Salto Ángel" mit einer Höhe von 979 Metern auf dem Papier der höchste Wasserfall der Welt. Damit scheint er unumstritten zu sein. Da die Erde jedoch zu 70 % aus Wasser besteht, lohnt sich ein genauerer Blick.

Unterwasser-Wasserfall

So unglaublich es auch erscheinen mag, der größte Wasserfall der Welt befindet sich UNTER Wasser! Er ist als "Denmark Strait cataract" bekannt und liegt in den Tiefen zwischen Südostgrönland und Ostisland. Mit einer Höhe von 3,5 Kilometern ist der "Salto Ángel" im Vergleich dazu blass. Und dieser Wasserfall ist nicht das einzige Phänomen, das sich unter Wasser befindet - unter Island vermuten Forscher:innen derweil einen ganzen Kontinent.

Mit einer Breite von 160 Kilometern übertrifft dieser 1989 entdeckte XXL-Wasserfall auch die Victoriafälle und sichert sich damit den Gesamtsieg. Nach Angaben der US-amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) hat der "Denmark Strait cataract" eine Durchflussmenge von über 5 Millionen Kubikmetern - das entspricht 2.000 Niagarafällen. Und das ist erst der Anfang!

Wie ist das möglich?

Die Zahlen sind ziemlich beeindruckend, aber wie kann ein Wasserfall unter Wasser existieren? Die Antwort liegt in dem Temperaturunterschied. Laut NOAA ist kaltes Wasser dichter als warmes Wasser. Wenn also Meeresströmungen aufeinander treffen, wird kaltes Wasser unter wärmeres Wasser projiziert. Wenn man dazu noch eine Unterwassersenke hinzufügt, entsteht so etwas wie der "Denmark Strait cataract".

Da die globale Erwärmung - die derweil in Sibirien zur Entstehung von Methanblasen beiträgt - jedoch zu einem Anstieg der Meerestemperatur führt, befürchten Geowissenschaftler:innen wie Anna Sanchez Vidal von der Universität Barcelona, dass es immer weniger kaltes Wasser geben wird, was sich mit der Zeit nicht nur auf den Wasserfluss des Wasserfalls, sondern auch auf die Ökosysteme in der Tiefe und die globale Klimaregulierung auswirken würde.

Verwendete Quellen:

NOAA: "Where is Earth’s Largest Waterfall?"

X: @hiraethaquatica

Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich

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