Vielversprechende Corona-Entdeckung: Ein Protein könnte die Lösung sein

Die Entdeckung eines bestimmten Proteins im Blut von Patienten, könnte die Heilung von schweren Corona-Fällen erheblich erleichtern.

Wissenschaftler entdecken entzündliches Protein
© Trnava University@Unsplash
Wissenschaftler entdecken entzündliches Protein

Britische Wissenschaftler haben ein entzündliches Protein namens "GM-CSF" entdeckt, das verstärkt im Blut von Patienten vorkommt, die schwer an COVID-19 erkrank sind.

Warum ist das Protein so besonders?

GM-CSF war bei Patienten, die an dem Virus starben, fast zehnmal höher, als bei anderen Fällen. Laut Wissenschaftlern könnte das Protein zur Identifikation besonders gefährdeter Personen beitragen und Hinweise für eine gezieltere Behandlung der Krankheit liefern.

Es gibt mehrere Proteine, die sich als Ausdruck der körpereigenen Immunantwort bei kranken Menschen entzünden. Doch allein GM-CSF konnte unverkennbar schweren COVID-Fällen zugeordnet werden.

Was ist eigentlich das Problem?

Wissenschaftler befürchten, dass einige solcher entzündlichen Proteine dem Körper mehr schaden als nützen. So wurden bei Covid-infizierten Mäusen bereits weitreichende Organschäden festgestellt.

Dr. Kenneth Baillie von der Universität in Edinburgh berichtet von Erkenntnissen über die typische Folgeerkrankung der Lunge:

Die Lunge wird durch das eigene Immunsystem des Patienten geschädigt, anstatt direkt durch das Virus geschädigt zu werden, und wir können bestimmte Signale im Immunsystem erkennen, die möglicherweise dafür verantwortlich sind.

Eine ähnliche Erkenntnis hatten bereits Forscher an der Berliner Charité gewonnen. Die weitere Forschung soll überprüfen, ob Proteine ​​wie GM-CSF ein Faktor für die Verschlechterung der Lage von Corona-Patienten ist, und ob man diese Proteine mit Medikamenten dämpfen sollte.

Präzisere Behandlungen sind das Ziel

Professor Peter Openshaw vom Imperial College London hofft, dass diese Arbeit langfristig dazu beiträgt, Behandlungen zu finden, die präziser sind als aktuelle Therapien.

Seiner Meinung nach ist es nicht besonders sinnvoll, breit wirksame und schlecht erforschte immunsuppressive Behandlungen anzuordnen. Wichtig sind gezielte Behandlungen, damit das restliche Immunsystem weiterhin seine Aufgabe erledigen kann.

Momentan werden mehrere Medikamente getestet, die auf GM-CSF abzielen, für die Behandlung zugelassen sind jedoch bis jetzt keine.

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