Experten warnen vor "tickender Plastikbombe": Pro Minute werden 3 Millionen Gesichtsmasken weggeworfen

Wenn wir weiter so unvorsichtig mit der Entsorgung von Gesichtsmasken umgehen, ist die Corona-Pandemie unser geringstes Problem, warnen Experten. Schon jetzt sprechen sie von einer "tickenden Plastikbombe".

Gesichtsmasken werden zu einem großen Umweltproblem
© Brian Yurasits@Unsplash
Gesichtsmasken werden zu einem großen Umweltproblem

Masken sind zum Symbol der Corona-Pandemie geworden. In unserem Alltag sind sie allgegenwärtig, zurzeit sind es die FFP2-Masken, die wir aufsetzen, sobald wir unser Haus verlassen.

Und das ist auch gut so, schließlich bieten sie einen effektiven Schutz gegen die Verbreitung von SARS-CoV-2, das unsere Welt seit über einem Jahr fest im Griff hat.

Drei Millionen Masken pro Minute weggeworfen

Doch Forscher einer dänischen Universität haben die Masken in einem wissenschaftlichen Aufsatz nun als "tickende Plastikbombe" betitelt. Das Problem der wichtigen Pandemie-Helfer: Studien zufolge werden jede Minute drei Millionen Masken weggeworfen! Diese unglaubliche Menge an Müll stellt die Umwelt vor eine nie zuvor dagewesene, kaum zu bewältigende Herausforderung.

Dazu kommt, dass ein Großteil der Masken nicht fachgerecht entsorgt wird. Stattdessen wird der Mundschutz einfach auf den Boden geworfen, wo er sich langsam in seine giftigen, umweltschädlichen Mikrofasern auflöst. Umwelttoxikologe Elvis Genbo Xu von der Universität von Süddänemark warnt:

Angesichts der zunehmenden Berichte über unsachgemäße Entsorgung von Masken ist es dringend erforderlich, diese potenzielle Umweltbedrohung zu erkennen und zu verhindern, dass sie zum nächsten Plastikproblem wird.

Kein Recyceln von Masken möglich

Ein kleiner Vergleich hilft zu verstehen, welch massive Auswirkung die Maskenindustrie schon jetzt auf unseren Planeten hat. Inzwischen ist die Produktion der Mund-Nasen-Bedeckungen gleichauf mit der von Plastikflaschen - rund 43 Milliarden pro Monat.

Doch Plastikflaschen können recycelt werden. Rund eine von vier Flaschen wird nach dem Gebrauch erneut verwendet, bei Masken bisher noch keine einzige.

Funde von Mikroplastik, welches es auch in großen Mengen in Masken vorkommt, in den entlegensten Orten der Welt, wie zum Beispiel der Antarktis oder dem Mount Everest, versetzen Wissenschaftler in Alarmbereitschaft.

Sie alle sind sich einig, dass schnellstmöglich nach effektiven Wegen zur Entsorgung von Masken gesucht werden muss. Ansonsten ist die Corona-Pandemie unser geringstes Problem. Vielleicht sind ja Super-Masken die Lösung, wie ein israelisches Start-up uns vorzeigt.

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