Beim Schnäuzen dringt ekelhafter Geruch aus Nase eines Jugendlichen: Jahre später entdecken Ärzte den Grund

Ein fürchterlicher Gestank dringt bei jedem Schnäuzen aus der Nase eines Jugendlichen. Endlich weiß man, dass dieser Geruch seinen Ausgang von einem kleinen sphärischen Objekt gefunden hat, das seit Jahren in einem Winkel der Nase geschlummert hat.

Jugendlicher mit Bleikugel in der Nase
© Tetra images RF@Getty Images
Jugendlicher mit Bleikugel in der Nase

Der betreffende Jugendliche leidet über mehrere Jahre hinweg an einer verstopften Nase, bei eingeschränktem Geruchssinn. Immer, wenn er sich schnäuzt, steigt ihm ein geheimnisvoller und unangenehmer, sogar ekelerregender Geruch in die Nase.

Überraschender Fund

Es stellt sich letztlich heraus, dass seit seinem achten Lebensjahr eine Bleikugel aus einer Luftdruckpistole in seiner Nase versteckt gewesen ist, wie seine Ärzte es in der Februarausgabe der Fachzeitschrift JAMA Otolaryngology - Head & Neck Surgery beschreiben.

Seit seinem achten Lebensjahr

Als der Patient mit 15 Jahren zum ersten Mal hierauf untersucht wird, stellen die Ärzte zunächst mithilfe eines Endoskops fest, dass hier eine Hypertrophie der Nasengänge vorliegt, also eine Erweiterung der drei engen Kanäle in der Nase.

Dieser Zustand wird manchmal durch saisonbedingte Allergien oder eine Nasennebenhöhlenentzündung herbeigeführt. Dem Jungen wird im Anschluss ein Nasenspray und Antihistaminika verschrieben.

Ein Jahr später kommt der Jugendliche jedoch mit den gleichen Symptomen wieder. Und als er sich vor den Ärzten schnäuzt, erfüllt "ein stechender und ekelerregender Geruch das gesamte Zimmer", wie die Autoren in ihrem Bericht schreiben.

Erst ein CT-Scan hilft

Eine Computertomographie führt schließlich vor Augen, dass sich ein Fremdkörper von neun Millimetern Durchmesser in seiner Nasenhöhle befindet. Ein chirurgischer Eingriff erlaubt es dann, das Objekt zu entfernen, das sich als eine Metallkugel aus einer Luftdruckpistole entpuppt.

Und in der Tat: Er hat, als er ungefähr acht Jahre alt gewesen ist, eine dieser Kugeln auf seine Nase abgekriegt. Da er aber damals keine Beschwerden gehabt hat, haben seine Eltern nicht weiter untersuchen lassen.

Ein über eine so lange Zeit eingekeilter Fremdkörper löst normalerweise Komplikationen aus, wie eine Infektion, die sich auf den Kiefer und die Augen ausbreitet, oder auch ein Degenerieren der benachbarten Knochen in der Nase. Daneben ist ebenfalls ein Einatmen des Objekts, mit dessen Vordringen in den unteren Hals, möglich.

Gut versteckt in der Nase des Patienten

Wie kann man aber das einzige Symptom des Jugendlichen, diesen widerlichen Geruch erklären? Dylan Z. Erwin, Co-Autor der Untersuchung und Medizin-Student an der University of Texas at San Antonio (USA) erklärt gegenüber LiveScience, dass dieser Geruch auf "ein Blockieren der natürlichen Reinigungswege in der Nase" zurückzuführen ist.

Es ist also zu einer Anhäufung von Nasenschleim, eingeatmeten Resten und Bakterien gekommen. Daraus hat sich ein wahres Hindernis ergeben, das sich nicht immer in Fieber ausdrücken muss, womit eine treffende Diagnose sehr erschwert wird.

Im Fall dieses Jugendlichen hat sich die Bleikugel sehr eng an den unteren Nasengang angelegt und neues Gewebe, das einen gesunden Eindruck erweckt hat, hat sich darüber gelegt. So haben die Ärzte die Bleikugel nicht sehen können.

Glücklicherweise ist die Sache gut ausgegangen. Bei dem jungen Patienten sind keinerlei Komplikationen aufgetreten. Nach seiner Operation hat sein Nasengewebe dann wieder zur Normalität zurückgefunden. Der Riechkolben des Jugendlichen kann sich jetzt wieder an angenehmeren Gerüchen erfreuen. Und vielleicht tröstet es ihn ja zu wissen, dass er nicht der einzige ist, der lange mit merkwürdigen Objekten in der Nase gelebt hat.

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