20 Jahre Haft für R. Kelly: Verstorbene Kronzeugin soll Schuld des Sängers bekräftigen

Der Prozess des Sängers R. Kelly hat am vergangenen Montag begonnen, in dem ihm unter anderem sexueller Missbrauch an Minderjährigen vorgeworfen wird. Eine Kronzeugin soll jetzt die Schuld des Sängers bekräftigen.

R. Kelly
© E. Jason Wambsgans@Getty Images
R. Kelly

Seit 2019 befindet sich der RnB-Künstler R. Kelly in Untersuchungshaft, doch die Vorwürfe, denen er sich vor Gericht verantworten muss, liegen schon deutlich weiter zurück.

Kriminelle Laufbahn

Alles beginnt in den 90er-Jahren, als Robert Sylvester Kelly die damals 12-jährige Aaliyah kennenlernt. Das Plattenlabel Blackground Records nimmt die Sängerin zu dieser Zeit unter Vertrag und stellt sie dem damals 24-jährigen Produzenten vor.

Als Aaliyah 15 Jahre alt ist, soll Kelly Beamte bestochen haben, um ihr Alter auf dem Personalausweis zu fälschen, damit er sie zur Frau nehmen kann.

Aaliyah, welche Anfang der 2000er im Alter von 22 Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, gilt im Prozessauftakt deshalb als Kronzeugin, auch wenn sie keine Aussage mehr treffen kann.

Schwere Vorwürfe

Es ist nur eines von etlichen Beispielen, das den vorsitzenden Richter:innen und Geschworenen zeigt, dass sie es im Fall R. Kelly mit einem ganzen System illegaler Aktivitäten zu tun haben. Zwischen 1994 und 2018 soll der Sänger elf weitere minderjährige Mädchen missbraucht haben.

Ebenso soll er einen Sexkult gegründet und diesen mehr als zwei Jahrzehnte lang geleitet haben. Bereits 2008 hat sich Kelly vor Gericht verantworten müssen, damals wird er aber zum Enttäuschen aller Opfer freigesprochen.

Kelly droht lange Haftstrafe

In den folgenden Jahren wird er erneut von zahlreichen Anklagen überflutet. Das aktuelle Verfahren in New York findet auf der Grundlage von 22 Anklagepunkten statt, darunter zählen Erpressung, Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen.

Sollte Robert Kelly für schuldig befunden werden, drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft. Bis dahin dauert es aber noch, so sind die Eröffnungsplädoyers der Anwält:innen zunächst für den 18. August angesetzt. Weiter sind Anhörungen von 15 Zeug:innen geplant.

Bis zu seiner Verurteilung beteuert Kelly weiterhin seine Unschuld und spricht sogar von Rufmord an seiner Person. Angesichts des Ausmaßes der Vorwürfe scheint seine Glaubwürdigkeit aber zu bröckeln.

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