"Voller Lügen und Manipulation": Schlussplädoyers im R. Kelly-Prozess

Seit Wochen läuft der Prozess gegen den einstigen R'n'B-Superstar R. Kelly. Er wird unter anderem von mehreren Personen des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Jetzt haben die Schlussplädoyers begonnen, die die Jury in einem gerechten Urteil unterstützen sollen.

R. Kelly
© Scott Olson@Getty Images
R. Kelly

Robert Sylvester Kelly - wie R. Kelly mit gebürtigem Namen heisst - wird vorgeworfen, dass er seit fast drei Jahrzehnten ein System voller Gewalt, Missbrauch und Erniedrigung leitet, in welches auch seine Mitarbeiter:innen involviert gewesen sein sollen.

Ausmaß an Kriminalität ist schockierend

Eines der berühmten Beispiele dafür ist die bereits verstorbene Sängerin Aaliyah, die der Musiker kennenlernt, als sie gerade mal 12 Jahre alt ist. Drei Jahre später lässt der 12 Jahre ältere Kelly ihr Alter auf Dokumenten auf 18 Jahre ändern, um sie auf "legalem" Wege heiraten zu können.

Zwar kann die Sängerin nicht im Prozess aussagen, dennoch gilt sie als eine der Kronzeug:innen. Es sind andere Opfer - darunter auch eine männliche Person - die das Ausmaß an Kriminalität deutlich machen.

"Voller Lügen und Manipulation"

Nach den schockierenden Aussagen der Geschädigten ist sich die vorsitzende Staatsanwältin Elizabeth Geddes sicher: Das System hinter den Machenschaften R. Kellys ist "voller Lügen, Manipulation, Drohungen und körperlichem Missbrauch".

Der 54-Jährige plädiert trotz aller Vorwürfe auf seine Unschuld, nachdem er zuvor auf jegliche Äußerungen bezüglich der Anschuldigungen verzichtet. Ob dem ehemaligen Superstar tatsächlich keine Schuld zugewiesen werden kann, lässt sich erst nach den Abschlussplädoyers feststellen.

Diese sind am vergangenen Mittwoch gestartet und laufen mindestens bis zum heutigen Donnerstag. Danach obliegt es der Jury - welche aus sieben männlichen und fünf weiblichen Geschworenen besteht - wie schwer ein eventuelles Urteil auf Basis der vorliegenden Beweislage ausfallen wird.

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