Seltsames Objekt am Strand: Die Behörden finden traurige Überreste

Dieses reichlich seltsame Objekt wurde an einen Strand in Hawaii angespült. Es handelte sich um einen mysteriösen Gegenstand, der aussah wie ein riesiges Marshmallow. In Wirklichkeit handelt es sich um etwas viel Unappetitlicheres.

Stinkende Überreste eines Pottwals
© Michelly Rall / Getty Images
Stinkende Überreste eines Pottwals

Es gibt nichts Schöneres, als sich an einem Sommerabend mit Freunden am Strand zu treffen und dort Marshmallows über das Feuer zu halten und zu essen.

Aber wenn so ein Marshmallow plötzlich einfach so angespült wird und über 15 Meter lang ist, dann wird das schnell zu einer absurden und ziemlich beunruhigenden Szene... Genau das ist letzten Monat auf Hawaii passiert.

Am 10. Januar wurde auf der Insel Oahu – der drittgrößten des Archipels – ein seltsames Riesen-Marshmallow angespült, das direkt aus dem Meer kam. Es war fast 17 Meter lang und duftete nicht gerade nach einer leckeren Süßigkeit. Wie es aussieht, kannst du in unserem Video entdecken.

Ein Marshmallow mit seltsamem Geruch

Als hawaiianische Beamte sich dem mysteriösen Objekt näherten, bekamen sie Gelegenheit, es in allen Einzelheiten zu erforschen - vor allem seinen Geruch nach Verwesung! Der kam nicht von ungefähr, denn in Wirklichkeit handelte es sich bei dem "Marshmallow" um die Überreste eines Pottwals! Die lokalen Behörden haben schnell beschlossen, den verwesenden Walkörper zurück ins Meer zu transportieren.

Aber nach einem ersten Versuch, die stinkenden Überreste zu entfernen, wurden sie erneut angespült. Aus Sorge darum, dass sie Haie anziehen könnten, unternahmen die Behörden einen weiteren Versuch.

Auch dieser Versuch schlug fehl: Die Überreste des Wals tauchten ein paar Tage später auf einem Strand im Westen der Insel wieder auf. Dieser wird allerdings nur selten von Badegästen besucht.

Also beschloss man, die Reste des Wals dort zu belassen. Ein ziemlich abstoßendes Geschenk des Ozeans, außer für die (seltenen!) Liebhaber von dieser Art von Treibgut: die Wissenschaftler.

Eine genaue Autopsie

"Wir überwachen sie jeden Tag”, erklärt Kristi West, Leiterin eines Studienprogramms zur Strandung von Meeressäugetieren am Hawaiianischen Institut für Meeresbiologie.

Nicht aus Sorge darum, dass sie weggeschwemmt werden könnte, sondern vielmehr aus einem wissenschaftlichen Interesse heraus. Auch wenn dieses begrenzt ist, wie die Biologin einräumt: "Wir können nicht alle Analysen durchführen, die wir machen könnten, wenn das Tier erst vor kurzem gestorben wäre. Im Laufe des Verwesungsprozesses können wir immer weniger genaue Informationen anhand des Kadavers bekommen.”

Die Forscher haben es aber trotzdem geschafft, den Inhalt des Magens zu analysieren. Das Ergebnis: Keinerlei Plastikteile. Das ist eine ziemlich gute Neuigkeit für die Art, denn viele Artgenossen dieses Wals fallen der Umweltverschmutzung zum Opfer.

Mutmaßungen

Sein Magen war tatsächlich sogar vollkommen leer. Ob das wohl darauf hinweist, dass der Wal krank war? Vielleicht, sagt Kristi West, die erklärt, dass es für einen Wal sehr anstrengend ist, die 900 kg Nahrung, die er pro Tag braucht, zu jagen. Wenn er krank ist, hat er nicht genug Energie, um sich ausreichend zu ernähren.

Die Biologen wollen aber noch einer anderen Vermutung nachgehen: der eines eventuellen Zusammenstoßes mit einem Schiff. Dazu müssen sie allerdings warten, bis das Fleisch vollkommen verwest ist, da dann eventuelle Knochenbrüche ans Tageslicht kommen könnten.

Bis dahin sollten Liebhaber von Marshmallows und Lagerfeuern sich lieber erst einmal von diesem hawaiianischen Strand fernhalten.

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