Warum geht ein Marathon über 42 km und ein paar Zerquetschte?

Selbst die Unsportlichen unter uns wissen, dass es den Marathon gibt, vielleicht aber nicht unbedingt, wie lang dieser ist und warum. Wir helfen euch auf die Sprünge!

Ein Marathon bedarf viel Vorbereitung
© GH01@Getty Images
Ein Marathon bedarf viel Vorbereitung

Vielleicht ist euch bei “Wer wird Millionär?” schon einmal die Frage begegnet: Über welche Distanz geht ein Vollmarathon? Und euer kleiner Bruder antwortet mit all seiner Arroganz und seinen Zahnlücken: Ist doch ganz einfach, das sind 42 km und 195. Aber ihr werdet sehen: Bei der Geschichte des Marathons geht es unter anderem auch um ein paar nervige Kinder.

Zurück in die Vergangenheit

Wenn wir unseren Kopf ein bisschen anstrengen, erinnern wir uns vielleicht vage: Der Marathon stammt aus der Antike. Das ist nicht ganz verkehrt. In der Antike gibt es tatsächlich Ausdauerläufer. Allerdings nehmen sie nicht an den OIympischen Spielen teil, wo das längste Rennen über etwa viereinhalb Kilometer geht. Übrigens rennen die Läufer damals barfuß durch Sand. Und das Beste: Eben diesen Sand dürfen sich die Teilnehmer gegenseitig ins Gesicht werfen.

Langstreckenläufer sind im Grunde genommen Kuriere, die abwechselnd gute und schlechte Nachrichten überbringen. Und die Geschichte des Marathons ist mit einem dieser Boten verbunden.

Sein Spitzname: Philippides. Seine Aufgabe ist es, so schnell wie möglich von Marathon nach Athen zu laufen, um den richtigen Leuten mitzuteilen, dass die Athener die Perser besiegt haben, indem sie 6.400 von ihnen auf dem Schlachtfeld umbringen und den Rest zur Flucht zwingen.

Philippides läuft die 40 km zwischen dem Schlachtfeld und der Hauptstadt und hat gerade noch Zeit, "Seid gegrüßt, wir sind Sieger!" zu sagen, bevor er erschöpft stirbt. Warum aber sind es nicht jetzt schon 42,195 km und was hat die Geschichte dann damit zu tun? Es ist so, dass die ursprüngliche Distanz des Marathons tatsächlich 40 km beträgt.

Die Briten bringen alles durcheinander

Als Baron Pierre de Coubertin 1896 die Olympischen Spiele wiederbelebt, überzeugt ihn Michel Bréal, sein Freund von der Sorbonne, einen Marathonlauf in die Spiele aufzunehmen. Und da diese ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen stattfinden sollen, muss das Rennen auf seiner historischen Strecke ausgetragen werden. Das Ergebnis: Der Marathon ist 40 km lang.

Der Marathon in seiner heutigen Form ist aber 42,195 km lang. Woher aber kommen die 2,195 km mehr? Ganz einfach: Aus einer königlichen Laune heraus!

1908 finden die Olympischen Spiele in London statt. Die 12 Marathonläufer, die an dem Rennen teilnehmen, werden gebeten, ihren Wettkampf unter der Loge von König Edward VII. im White City Stadium zu beenden, um das Protokoll einzuhalten. Seine Kinder, Prinz George und die Prinzessinnen Louise, Victoria und Maud wollen den Lauf von den Fenstern auf Schloss Windsor mitverfolgen.

Die Entfernung zwischen den beiden Gebäuden beträgt mehr als die ca. 25 Meilen, die als offizielle Marathondistanz gelten. Anstatt den königlichen Nachwuchs in den Garten zu schicken, entscheidet man sich für eine drastischere Maßnahme:Der Marathon soll nun 26,385 Meilen, also 42,195 km, betragen. Alles wegen ein paar Dreikäsehochs!

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